Österreich

Strafe für Mann, der mit 12-Jähriger Sex hatte

Heute Redaktion
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Vor fünf Jahren ging ein mittlerweile 26-Jähriger mit einer Zwölfjährigen ins Bett. Am Donnerstag ist der Mann am Wiener Landesgericht zu zehn Monaten, bedingt auf drei Jahre, verurteilt worden. Begründung für das milde Urteil für den schweren sexuellen Missbrauch Unmündiger war, dass "die Tat vom Opfer wirklich gewollt wurde und sie irgendwann nicht mehr widerstehen konnten oder wollten", so Richterin Daniela Vetter zum Angeklagten. Das Urteil ist bereits rechtskräftig.

Vor fünf Jahren ging ein mittlerweile 26-Jähriger mit einer Zwölfjährigen ins Bett. Am Donnerstag ist der Mann am Wiener Landesgericht zu zehn Monaten, bedingt auf drei Jahre, verurteilt worden. Begründung für das milde Urteil für den schweren sexuellen Missbrauch Unmündiger war, dass "die Tat vom Opfer wirklich gewollt wurde und sie irgendwann nicht mehr widerstehen konnten oder wollten", so Richterin Daniela Vetter zum Angeklagten. Das Urteil ist bereits rechtskräftig.

Das Leben des inzwischen verstorbenen Opfers Stefanie war geprägt durch Vernachlässigung, Alkohol, Gewalt und sexuellem Missbrauch. Stefamie war seit ihrem siebenten Lebensjahr in Heimen und Wohngemeinschaften betreut. Der Angeklagte, den sie über eine Freundin kennenlernte, kümmerte sich vorerst um sie wie um eine kleine Schwester. Sie jedoch wollte mehr. Ihren Wunsch, bei ihm zu übernachten, wehrte der Angeklagte öfter ab.

Dass es doch zu Sex kam, daran wollte er sich wegen seines damaligen Alkohol- und Drogenkonsums nicht mehr so genau erinnern können. "Ich kann es mir nicht vorstellen, ich stehe auf ältere Frauen." Aber: "Ich kann es nicht 100-prozentig ausschließen."

Das Mädchen hingegen - sie war vor zwei jahren bei einem Unfall gestorben - hatte zu Lebzeiten ausgesagt, sie hätte ihn besucht, noch Sekt mit dem etwas alkoholisierten Burschen getrunken, bevor sie sich angekuschelt und ihn gestreichelt habe. Er habe ihr gefallen und sie habe es gewollt. Dass dieser danach angezeigt wurde, finde sie "nicht richtig" und er sollte nicht bestraft werden. Da beim Sex das Kondom geplatzt war, sie am Rosenhügel einen Schwangerschaftstest durchführen ließ und ihr Vater die Betreuerin der Fürsorge informiert hatte, war die Angelegenheit erst publik geworden.

Das Gericht konnte den Beschuldigten jahrelang nicht auftreiben. Darum fand der Prozess erst nach mehr als fünf Jahren statt. Der 26-Jährige hat inzwischen einen erfolgreichen Entzug hinter sich, arbeitet und holt seine Installateur-Lehre nach.