Hunderte Autofahrer tappten hier in eine kostspielige Falle. Vor einigen Jahren befand sich in der Quellenstraße 92 in Wien-Favoriten eine Werkstatt, mittlerweile steht an diesem Standort ein Kindergarten. Die alte Werkstätten-Einfahrt nutzte die Eigentümerin der Liegenschaft für dubiose Machenschaften: Ahnungslose Autofahrer erhielten für Manöver vor dem Haus Klagsdrohungen samt Geldforderungen ab 395 Euro per Post zugestellt.
Dieser Strafen-Hotspot ist jetzt Geschichte. Der Bezirk und die Baupolizei griffen durch, die komplett unbenutzte Einfahrt wurde in einen Bordstein umgewandelt. Obwohl jetzt also die "Geschäftsgrundlage" der Hauseigentümerin der Quellenstraße 92 liquidiert wurde, hält es sie anscheinend nicht davon ab, Autofahrern weiter mit Klagen zu drohen. Nun erwischte es einen Lkw-Lenker – er stand allerdings meterweit von dem Haus entfernt.
Video: Favoriten-Bezirksrat Muhammed Yüksek (SPÖ) über Strafenfalle
Der Vorfall ist an Kuriosität kaum zu überbieten: Am 7. Oktober fanden sich die Baupolizei samt Anwälten der Hausbesitzerin vor dem Haus ein, um das Ende der Parkfalle zu besiegeln. Während dieses Treffens hielt ein Lkw vor dem Nachbarhaus (Quellenstraße 94) – also mehrere Meter von der Parkfalle entfernt.
Was danach passierte, ist nicht nachzuvollziehen: Die anwesenden Anwälte notierten die Daten des Lasters und haben dem Besitzer laut "Heute"-Infos einen Drohbrief geschickt. Es ist absurd: Sie verschickten offenbar einen Drohbrief, obwohl das Fahrzeug vor einem anderen Haus stand.
Und es wird noch kurioser: Der Besitzer der Garageneinfahrt in der Quellenstraße 94 erwartete eine Lieferung – der Zusteller der bestellten Ware sollte nun 395 Euro zahlen, ohne etwas verbrochen zu haben. Der benachbarte Hauseigentümer war aufgebracht, soll die Strafenfallen-Anwälte kontaktiert und sie gefragt haben, "ob sie spinnen". Mit einer Zahlung der 395 Euro können die Anwälte also aller Voraussicht nach nicht rechnen ...