Österreich

Strafenchaos bei neuen Parkpickerlzonen erwartet

Heute Redaktion
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Mit Beginn 2013 wird das Parkpickerl noch einmal ausgedehnt: Konkret weiten die bereits seit Oktober zum Teil bewirtschafteten Bezirke Penzing, Ottakring und Hernals die flächendeckende Kurzparkzone noch einmal aus. Die neuen Grenzen, die ab dem Neujahrstag gelten, reichen teils bis an den Wienerwald heran. Die Autofahrerclubs erwarten eine Flut an Strafen.

Obwohl die Regelung formell ab 1. Jänner in Kraft tritt, müssen Autofahrer erst ab dem 2. Jänner für das Abstellen ihres Pkw zahlen. Denn an Wochenenden und Feiertagen bleibt das Parken kostenfrei. In den neu bewirtschafteten Zonen wird auch sofort kontrolliert - allerdings nicht ganz so streng wie üblich. Die Information stehe in den ersten Tagen im Vordergrund, hieß es seitens der Polizei. "Das heißt aber nicht, dass gar nicht gestraft wird", so ein Sprecher.

Vor allem in Penzing steigt die Zahl der kostenpflichtigen Parkplätze massiv an. Künftig verläuft das zahlungspflichtige Gebiet nämlich entlang der Westbahntrasse, Hüttelbergstraße, Dehnegasse und der Sanatoriumstraße sowie des Otto-Wagner-Spitals. Damit reicht die Pickerlzone noch ein Stück weiter als bis zur Höhe Hanappi-Stadion.

Nur die Zeiten ändern sich nicht

Ottakring weitet seine Pickerlzone bis zur Savoyenstraße aus. Damit liegt etwa auch das Schloss Wilhelminenberg schon bald im Gebührengebiet. Das benachbarte Hernals wiederum dehnt die Zone bis zum Straßenverlauf Andergasse, Pointengasse und Promenadenweg bis zur Straßenbahn-Endstation Dornbach und dann entlang der Dornbacher Straße bzw. Alszeile aus. Allerdings wird zudem noch die Neuwaldegger Straße bis zur Höhenstraße bewirtschaftet.

An den Bewirtschaftungszeiten - Montag bis Freitag von 9.00 bis 19.00 Uhr - ändert sich nichts. Parkscheine gelten drei Stunden lang. Die Ausweitung der Ausweitung ist bereits seit Ende Oktober unter Dach und Fach. Die drei SPÖ-Vorsteher sprachen sich dafür aus, da die erste Einführungswelle Anfang Oktober durch Verdrängungseffekte für zunehmende Parkplatznot in den äußeren Teile ihres jeweiligen Bezirks gesorgt hatte. In Meidling, wo es ebenfalls seit Oktober in manchen Bezirksteilen ein Parkpickerl gibt, ändert sich vorerst nichts. Rudolfsheim-Fünfhaus hat seit Herbst bereits flächendeckend die Gebührenpflicht.

ÖVP-Bezirke unter Zugzwang

Die nochmalige Vergrößerung der Pickerlzonen bringt auch die ÖVP-geführten Westgürtel-Bezirke unter Zugzwang. So haben kürzlich Hietzing und Währing angekündigt, ihre Anrainer zur möglichen Einführung zu befragen. Ein Ergebnis soll es im Februar geben.

"Im Gegensatz zur bereits erfolgten Ausweitung im Oktober gibt es diesmal nahezu keine Information der Bevölkerung. Die zurückhaltende Vorgehensweise interpretieren viele Bürger als Indiz für das schlechte Gewissen der Wiener Stadtverwaltung", kritisiert indes ÖAMTC-Chefjurist Martin Hoffer. Der zeitpunkt der Umsetzung sei eine Zumutung, die Strafen würden viele Wiener treffen, die gerade im Urlaub seien. Deswegen fordert Hoffer statt der dreitägigen eine zweiwöchige Schonfrist.