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Strahlenkanone soll Terror mit Fahrzeugen stoppen

Heute Redaktion
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Gegen Amokfahrten und Anschläge mit Autos halfen bisher nur klobige Betonbarrieren. Eine Entwicklung der US-Streitkräfte könnte diese bald ablösen.

Nizza, Berlin, Barcelona, London, New York und jetzt auch Toronto. Die Liste der Städte, die Opfer von Anschlägen mit Autos oder Lastwagen wurden, wird immer länger. Inzwischen wird ein immenser Aufwand betrieben, um Orte mit Menschenansammlungen durch Betonblöcke oder quergestellte Lastwagen zu schützen. Einfacher könnte es künftig mit einer neuartigen Waffe aus den USA gehen.

Dort arbeitet das Joint Non-Lethal Weapons Directorate (JNLWD), die Abteilung für nicht-tödliche Waffen des Verteidigungsministeriums, an einer Strahlenwaffe, die mit Hochenergie-Mikrowellen Fahrzeuge aufhalten kann, und zwar ohne diese zu beschädigen oder den Fahrer oder Dritte zu verletzen.

Prototyp bis 2019

Der Störsender wirkt dabei auf die Motorsteuerung und würgt so den Motor ab. Das Fahrzeug kann also nicht weiterfahren. David Law, der Leiter der Technikabteilung des JNLWD, erklärte dazu laut Defenseone.com: "Alles, was mit Elektronik bestückt ist, wird von diesen Hochenergie-Mikrowellen beeinflusst. Solange der Störsender an ist, hält er das Fahrzeug auf."

Law und sein Team arbeiten an zwei Versionen des sogenannten Radio Frequency Vehicle Stoppers. Ein kleines Modell kann auf der Ladefläche eines Pick-ups montiert werden und verfügt über eine Reichweite von etwa 50 Metern. Damit könnte ein Angreifer auch bei einer Verfolgungsjagd gestoppt werden.

Das größere, stationäre Modell könnten vor Militärbasen in Kriegsgebieten oder in Städten eingesetzt werden. Es verfügt über eine Reichweite von mehreren hundert Metern und könnte Märkte, Straßenfeste oder andere attraktive Ziele für Terroristen vor Fahrzeugattacken schützen. Ein funktionierender Prototyp soll bis Herbst 2019 fertig sein. (jcg/20 Minuten)

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