Niederösterreich

Strandbad in Baden "heuer nur ein Exklusivklub"

Ins Badener Strandbad darf heuer nur, wer schon im Vorjahr eine Saisonkarte hatte. Sehr zum Ärger vieler Bewohner der Kurstadt.

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Riedmayer und das Strandbad im Hintergund (Montage)
Riedmayer und das Strandbad im Hintergund (Montage)
Wikipedia/Deblu68 (public domain), SPÖ

Das Badener Thermalstrandbad ist in der Region sehr beliebt, am Freitag öffnete es wie die meisten Bäder seine Pforten. Allerdings unter recht strengen Auflagen. Weil heuer aufgrund der Corona-Maßnahmen nur eine weit geringere Anzahl an Badegästen empfangen werden darf, entschied man sich für einen Weg, der auf viel Unmut stößt.

Saisonkarten bekommen nur jene, die auch schon im Vorjahr im Besitz einer solchen waren und eine Kabine oder ein Kästchen gemietet hatten. Der springende Punkt dabei: Tageskarten gibt es vorerst noch keine, erst wenn die Regierung die nächsten Lockerungen ausspricht. So will man vermeiden, dass das Bad überfüllt ist und Menschenmassen draußen auf Einlass hoffen.

Ärger bei der Opposition

Seitens der SPÖ ärgert man sich, dass man von der Stadtregierung nicht in die Lösungsfindung eingeschlossen wurde. "Die Stadtregierung hat lieber den leichteren Weg gewählt, ohne sich scheinbar groß Gedanken über die Folgen zu machen“, kritisiert SPÖ-Klubobmann Markus Riedmayer.

"Gerade Jugendliche, die gewohnheitsmäßig meist weniger Geld zur Verfügung haben und durch die Corona-Krise vielleicht auch noch ihren Nebenjob verloren haben, werden so von der Teilhabe am gesellschaftlichen Leben ausgeschlossen“, sagt zudem SPÖ-Gemeinderätin Serafina Demaku.

Karten können verborgt werden

Seitens der Stadt Baden wurde bereits auf die Kritik reagiert. Besitzer von Saisonkarten dürfen diese jetzt verborgen, wenn sie ihre gerade nicht brauchen. Bei den Roten fürchtet man aber, dass das zu einem Schwarzmarkthandel führen könnte und moniert, dass nicht jeder jemanden kenne, der eine Saisonkarte besitzt. Das Strandbad sei ein Exklusivklub.

"Ein öffentliches Bad, das von allen Steuerzahlern finanziert wird, sollte für alle da sein – und nicht nur für jene, die sich eine teure Saisonkarte samt Kästchen letztes und dieses Jahr leisten können", so Riedmayer.