Welt

Straßenschlachten nach tödlichem Angriff in Paris

Am Samstag kam es erneut zu Krawallen in Frankreichs Hauptstadt. Protestierende warfen Gegenstände, zündeten Mülltonnen an und errichteten Barrikaden

Nach dem mutmaßlich rassistisch motivierten Anschlag auf drei Kurden, kam es am Samstag in Paris zu schweren Ausschreitungen.
Nach dem mutmaßlich rassistisch motivierten Anschlag auf drei Kurden, kam es am Samstag in Paris zu schweren Ausschreitungen.
JULIEN DE ROSA / AFP / picturedesk.com

Nach den tödlichen Schüssen in einem kurdisch geprägten Viertel in Paris ist es am Samstag erneut zu Ausschreitungen in der französischen Hauptstadt gekommen. Am Rande einer friedlichen Demonstration von mehreren Hundert Menschen zum Gedenken an die drei Toten vom Freitag gab es Zusammenstösse mit den Sicherheitskräften, wie AFP-Reporter berichteten. In der Nähe des Place de la République wurden Wurfgeschosse auf Ordnungskräfte geschleudert, diese antworteten mit Tränengas. Bereits am Freitag eskalierte eine Demo.

Mehrere Autos wurden umgestoßen, von denen mindestens eines in Brand gesetzt wurde. Auch Mülltonnen brannten. Bereits am Freitagabend hatte es Zusammenstöße zwischen Demonstranten und Sicherheitskräften gegeben. Protestierende warfen dabei mit Gegenständen, zündeten Mülltonnen an und errichteten Barrikaden, die Polizei setzte Tränengas ein. Auch die Fensterscheiben mehrerer Privatautos und Polizeifahrzeuge gingen zu Bruch.

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    Mitten in Paris kam es am 23. Dezember 2022 zu einer Schießerei.
    Mitten in Paris kam es am 23. Dezember 2022 zu einer Schießerei.
    REUTERS

    Täter bezeichnet sich selbst als Rassist

    Gegen den mutmaßlichen Täter, einen 69-jährigen Franzosen, werde mittlerweile auch wegen eines möglichen rassistischen Motivs ermittelt, teilte die französische Staatsanwaltschaft am Samstag mit. Der ehemalige Lokführer hatte am Freitag in der Nähe eines kurdischen Kulturzentrums in Paris drei Menschen erschossen und drei weitere verletzt. Er wurde am Tatort in Polizeigewahrsam genommen und leicht verletzt in ein Krankenhaus gebracht.

    "Er wollte offensichtlich Ausländer angreifen", sagte Frankreichs Innenminister Gérald Darmanin am Freitagabend. Das Motiv sei unbekannt, der Verdächtige sei nicht als Rechtsextremist bei den Sicherheitsbehörden erfasst gewesen, ein rechter Hintergrund der Tat werde aber geprüft. Medien berichteten nun, der Mann habe der Polizei gesagt, dass er Rassist sei und die Tat deshalb begangen habe. Der Sender BFMTV schrieb zudem, der Verdächtige habe ausgesagt, dass er gezielt die kurdische Gemeinde habe angreifen wollen.

    Bei den Toten handelt es sich laut dem kurdischen Verband CDK-F um kurdische Aktivisten, unter ihnen eine junge Frau und ein Musiker. Der Verband beschuldigte den türkischen Staat und dessen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan, für die Tat verantwortlich zu sein.

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