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Strasser kassierte 100.000 für ein Abendessen

Heute Redaktion
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Na Mahlzeit! Ex-Innenminister Ernst Strasser wurde am Mittwoch im U-Ausschuss gefragt, was er für die 100.000 Euro, die er von Lobbyist Hochegger erhielt, getan habe. Außer einem Abendessen in der bulgarischen Hauptstadt Sofia fiel ihm dazu nicht viel ein.

Na Mahlzeit! Ex-Innenminister Ernst Strasser wurde am Mittwoch im U-Ausschuss gefragt, was er für die 100.000 Euro, die er von Lobbyist Hochegger erhielt, getan habe. Außer einem Abendessen in der bulgarischen Hauptstadt Sofia .

Angebliches Hauptthema des Dinners: Beratungen zur Polizeireform in Bulgarien. Laut Strasser mit dabei: Bulgariens Ex-Premier Sergej Stanischew, Hochegger und "ein kleiner Kreis". Schönheitsfehler der Geschichte: Stanischew kann sich nicht an Strasser erinnern.

Und auch sonst kann Strasser keine konkreten Leistungen für das Hochegger-Geld nennen. Aber er sei aufgrund seiner Erfahrung seinen Preis wert. Peter Pilz (Grüne) vermutet: "Es geht um Scheinrechnungen." Strasser habe für ganz andere Tätigkeiten abkassiert.

Ein Indiz dafür sei,dass Hochegger in der gestrigen Ausgabe der bulgarischen Zeitung Presa sagte: Das Geld an Strasser sei "nicht nur für seine Arbeit in Bulgarien" gewesen. Strasser wies die Vorwürfe "aufs Schärfste" zurück. Es handle sich um "böse Unterstellungen".

Für ihn gilt die Unschuldsvermutung. Mit konkreten Angaben tut sich auch Ex-Verkehrsminister Mathias Reichhold (FP) schwer. Über Hochegger habe er die Telekom Austria mündlich beraten. Darüber sei ein – ebenfalls mündlicher – Vertrag über 72.000 Euro abgeschlossen worden. Peter Reidinger