Österreich

Streichelzoo geräumt: Betreiber übergangen?

Heute Redaktion
Teilen
Robert Pribyl kümmerte sich in Stockerau um Hühner, Küken, Ziegen, Böcke  rund 80 Tiere fanden bei ihm ein Zuhause. Sie konnten besichtigt und gestreichelt werden.
Robert Pribyl kümmerte sich in Stockerau um Hühner, Küken, Ziegen, Böcke rund 80 Tiere fanden bei ihm ein Zuhause. Sie konnten besichtigt und gestreichelt werden.
Bild: privat

Robert Pribyl ist enttäuscht. Widerwillig musste er seinen geliebten Streichelzoo in Stockerau räumen, 80 Tiere wurden eiligst woanders untergebracht.

Der von Robert Pribyl seit 2013 betriebene Streichelzoo in Stockerau (Bezirk Korneuburg) ist Geschichte. Der Tierfreund musste das Areal jetzt endgültig räumen. Die – wie berichtet – über 500 gesammelten Unterschriften für den Erhalt des Geheges waren vergebens.

Die rund 80 Tiere wurden jetzt auf einem Bauernhof untergebracht.

Betreiber fühlt sich im Regen stehen gelassen

Bereits im Jahr 2016 kündigte die Stadtgemeinde den Pachtvertrag aufgrund "illegaler Zubauten". Laut Pribyl habe es allerdings eine Abmachung mit Bürgermeister Helmut Laab (SP) gegeben, dass er das gesamte Areal nutzen dürfe. "Aber eben nix Schriftliches, was ein Fehler war – ich habe mich halt auf das Wort des Stadt-Oberhauptes verlassen", zeigt er sich enttäuscht.

Kommt Franz-von-Assisi-Hof?

Pribyls Kompromiss-Idee, den Streichelzoo gemeinsam mit dem Österreichischen Tierschutzverein zu einem Franz-von-Assisi-Gnadenhof umzuwandeln, um eine völlige Schließung zu vermeiden, stieß zwar auf offene Ohren, eine Mitarbeit von Pribyl selbst sei laut dem Ex-Betreiber aber offenbar nicht erwünscht: "Das mit dem Tierschutzverein hatte eigentlich ich angeleiert, aber die lassen mich jetzt schön hängen. Keiner redet mit mir, ich habe nur zufällig erfahren, dass binnen drei Wochen alles weg sein muss. Und dass die Gemeinde mit dem Tierschutzverein verhandelt. Ich spiele da keine Rolle mehr. Schön verarscht eben", schildert Pribyl im "Heute"-Gespräch.

Der österreichische Tierschutzverein sieht das anders: "Die Errichtung eines Assisi-Hofes vom Österreichischen Tierschutzverein ist aktuell im Gespräch. Das Projekt wurde vor dem Stadtrat präsentiert und nun warten wir, ob wir grünes Licht dafür bekommen. Voraussichtlich sollten wir Ende Februar mehr wissen."



Und weiter: "Mit Herrn Pribyl waren wir in Kontakt und boten ihm an, seine Tiere gerne zu übernehmen. Jedoch teilte er uns mit, dass er bereits neue Plätze für die Tiere gefunden hat. Herr Pribyl steht in keiner Verbindung zum Projekt des neuen Assisi-Hof vom Österreichischen Tierschutzverein."

"Alles was ich aufgebaut habe, ist weg", so Pribyl.

(nit)