Österreich

Streit im Gemeinderat wegen Geld für Sängerknaben

Heute Redaktion
Teilen
Picture
Bild: Reuters

Die Wiener Sängerknaben haben ernste finanzielle Probleme. Allein für die Miete des Augartenpalais' benötigen sie 210.000 Euro pro Jahr. Die ÖVP verlangt, dass das Wiener Kulturamt den Bubenchor unterstützt, das mehrfache Ansuchen der Sängerknaben auf Subvention bleibt seit Jahren erfolglos. Die SPÖ hält sich nicht für zuständig.

Die haben ernste finanzielle Probleme. Allein für die Miete des Augartenpalais' benötigen sie 210.000 Euro pro Jahr. Die ÖVP verlangt, dass das Wiener Kulturamt den Bubenchor unterstützt, das mehrfache Ansuchen der Sängerknaben auf Subvention bleibt seit Jahren erfolglos. Die SPÖ hält sich nicht für zuständig.

Vor zwei Wochen hat die Wiener ÖVP-Kultursprecherin Isabella Leeb vorgerechnet, dass allein die Kommunikationsoffensive der Kulturstadt Wien über eine Million Euro im Jahr kostet. Mit dem Geld hätte man die Sängerknaben locker fünf Jahre unterstützen können, so Leeb: "Da fehlen mir einfach die Worte." Der Chor würde gerne als Aushängeschild präsentiert, wie z.B. beim Songcontest. Aber bei einer Unterstützung stelle sich das Kulturamt taub.

Am Mittwoch hat die ÖVP im Gemeinderat einen Beschlussantrag zur Unterstützung des Bubenchors eingebracht. Der Antrag ist vom SPÖ-Vorsitzenden des Gemeinderats, Thomas Reindl, aber gar nicht zugelassen worden. Für den schwarzen Gemeinderat Bernhard Dworak ist das "völlig unverständlich". Er fordert SPÖ-Kulturstadtrat Andreas Mailath-Pokorny auf, rasch eine Unterstützung "für dieses traditionsreiche und für die Stadt Wien so wichtige Kulturjuwel zu ermöglichen", so Dworak.

Sache des Bundes

Die FPÖ hält eine andere Gangart für besser: Laut dem Nationalratsabgeordneten Walter Rosenkranz ist das Problem Sache des Wirtschaftsministeriums als Vermieter, allenfalls des roten SPÖ-Kulturstaatssekretärs Josef Ostermayer. Trotzdem: Die finanzielle Unterstützung dieser internationalen Visitenkarte sei im Interesse der Kulturnation Österreich dringend geboten, meint Rosenkranz.

Nicht zuständig

Genauso sieht das die SPÖ. Ihrer Ansicht nach richtet sich die Wiener Volkspartei mit ihrem Anliegen an die falsche Adresse. Die Räumlichkeiten des Chors fallen in den Bereich des Wirtschaftsministeriums. Die ÖVP solle sich einfach an ihren Parteifreund Reinhold Mitterlehner wenden, so der Kultursprecher der Wiener Roten, Ernst Woller.