Vor den Pandemie-Jahren störte sich niemand an der lauten Musik, die vom Areal der Arena Wien in der Baumgasse 80 in Erdberg dröhnte. Die Konzert-Location war nur von Industriebetrieben und Tangente umgeben – das änderte sich mit dem Bau mehrerer Wohntürme. Diese wurden erst heuer im Frühjahr bezogen – und sofort gab es Probleme.
Einige der neuen Nachbarn beschwerten sich über die Lautstärke bei Events in der Arena – obwohl es das Kulturzentrum in Erdberg bereits seit 1976 gibt. Die Anrainer wussten also, dass in ihrer neuen Nachbarschaft nicht nur die Autos auf der Tangente dröhnen. Es habe sogar schon vereinzelte Anzeigen gegeben, so Arena-Wien-Obmann Mario Weisch im Gespräch mit der Austria Presse Agentur (Apa). Das reiche aus, damit die Behörden aktiv werden. Bei einigen Events wurde deshalb die Sperrstunde nicht mehr über 2 Uhr früh hinaus verlängert.
Bisher war durchfeiern nie ein Problem, da sich niemand beschwerte. Die Partys ausschließlich nach drinnen in die Halle zu verlagern ist für den Obmann aber keine Option. Denn dazu müsste man die Anzahl der Besucher deutlich verringern, was wiederum weniger Einnahmen bedeuten würde. Erste Events, mit denen die Arena gut verdiente, wurden laut Weisch im Apa-Talk bereits abgesagt.
Jährlich gibt es im Sommer rund 30 Open-Air-Shows in der Arena Wien. Zuletzt traten vor zwei Wochen "Die Ärzte" zwei Mal hintereinander in der ausverkauften Arena auf. Gegen die Lautstärke-Beschwerden soll künftig eine neue Sound-Anlage helfen. Diese würde aber rund eine Million Euro kosten, für die Arena ist das nicht finanzierbar. Erste Gespräche mit der Stadt Wien über eine Förderung gab es bereits. Es habe zwar positive Signale gegeben, eine fixe Entscheidung dazu steht aber noch aus.