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Streit um Impfungen in Apotheken spitzt sich zu

Österreichs Apotheken würden gerne Corona-Schutzimpfungen durchführen. Ärztevertreter sind strikt dagegen.

Heute Redaktion
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Corona-Impfung (Symbolbild)
Corona-Impfung (Symbolbild)
Johann Groder / EXPA / picturedesk.com

Vor wenigen Tagen haben sich Österreichs Apotheken für flächendeckende Impfungen der Bevölkerung angeboten. Ärztevertreter sind dagegen und lehnen eine Ausweitung auf die Apotheken ab, "Heute" berichtete.

Laut Apothekerkammer-Präsidentin Ulrike Mursch-Edlmayr stünden die Apotheken "sofort parat", wenn dies gewünscht werde, um die Schlagzahl der Impfungen zu erhöhen. In allen Ländern, wo in den Arzt-Ordinationen und in den Apotheken geimpft werde, sei die Durchimpfungsrate höher, lautet das Argument. Zudem sei das Personal bestens geschult. Auch bei den Schnelltests hätte man in kürzester Zeit eine gute Organisation bewiesen.

Fortbildungen für Apotheker gestoppt

Mehr als 500 Apotheker haben bereits eine Fortbildung für CoV-Impfungen absolviert. Doch die Schulungen wurden auf Druck von Ärztevertretern gestoppt, berichtete unlängst das "Profil". So hatte das Rote Kreuz Oberösterreich eine auf drei Tage ausgelegte Fortbildung durchgeführt.

"Ich habe dem Roten Kreuz dargelegt, dass es rechtlich nicht erlaubt ist", erklärte Peter Niedermoser, Präsident der Ärztekammer OÖ. Impfen sei eine ärztliche Aufgabe und falle unter das sogenannte Ausbildungsvorbehaltsgesetz. Das Rote Kreuz OÖ stoppte daraufhin die Apotheker-Schulungen.

Laut einer Marktforschungsstudie, die im März 2021 anlässlich der Europäischen Impfwoche mit 2.000 Teilnehmern erstellt wurde, wünschen sich 59 Prozent der Menschen in Österreich, dass auch speziell ausgebildete Apothekerinnen und Apotheker Impfungen durchführen. 

Fast zwei Drittel der Bevölkerung wollen Impfungen in Apotheken

53 Prozent sind der Meinung, dass Apothekerinnen und Apotheker in die Corona-Schutzimpfungen eingebunden werden sollten. Bei der Frage, wo sich die Menschen am liebsten (erste oder zweite Wahl) impfen lassen würden, liegt die Apotheke mit 59 Prozent hinter den Hausärzten (94 Prozent) auf Platz zwei und deutlich vor den als eher unpersönlich empfundenen Impfstraßen (47 Prozent), berichtet die Apothekerkammer in einer Aussendung.

"Wir sehen die Studienergebnisse als Aufforderung der Bevölkerung an Apothekerinnen und Apotheker, sich fachlich fortzubilden, damit sie etwa bei Corona-Schutzimpfungen oder Auffrischungsimpfungen von FSME oder Influenza ihren Beitrag leisten können. Wir wollen den Menschen dieses Angebot unterbreiten", erklärt Mag. pharm. Dr. Gerhard Kobinger, Präsidiumsmitglied der Österreichischen Apothekerkammer.

Dabei handle es sich um ein zusätzliches Angebot zu den bereits bestehenden Impfmöglichkeiten, wie Kobinger weiter ausführt: "Je vielfältiger das Impfangebot, desto höher sind die Durchimpfungsraten in der Bevölkerung. Das zeigen zahlreiche europäische Länder, in denen das Impfen in den Apotheken bereits gelebte Praxis ist. Dazu zählen unter anderem Frankreich, Großbritannien und die Schweiz. Dort ist die Apothekerschaft auch in die aktuellen COVID-19-Impfaktionen eingebunden."

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