Österreich

Streit um Raucher-Tische am Steyrer Stadtplatz

Die Bäckerei Hohlrieder hat am Steyrer Stadtplatz Tische für Raucher aufgestellt – und muss sie auf Weisung der Stadt wieder entfernen.

Heute Redaktion
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Vor der Bäckerei hat Johann Hohlrieder Raucher-Tische aufgestellt, muss sie jetzt wegräumen.
Vor der Bäckerei hat Johann Hohlrieder Raucher-Tische aufgestellt, muss sie jetzt wegräumen.
Bild: Oberösterreich Tourismus

Eigentlich stehen am Steyrer Stadtplatz über Monate ohnehin Tische und Sessel. Aber laut Schanigarten-Verordnung darf das nur von Anfang März bis Ende Oktober der Fall sein.

Und wir haben nicht mehr Oktober, sondern November.

Deshalb bekam die Bäckerei Hohlrieder jetzt ein Schreiben vom Magistrat der Stadt Steyr. Und darin wird Bäckerei-Chef Johann Hohlrieder (53) angewiesen, die Tische und Sessel zu entfernen, die er, wie er sagt, wegen der Raucher stehengelassen hat.

Eigentlich wollte er nämlich den rauchenden Gästen etwas Gutes tun. "Bei uns im Café halten wir uns nicht erst seit 1. November ans Rauchverbot, sondern schon seit einem Jahr", berichtet Hohlrieder im Telefonat mit "Heute.at".

"Tische und Sessel entfernen"

Und damit die rauchenden Gäste draußen vor der Tür ihre Zigaretten wegqualmen und trotzdem auch einen Kaffee trinken konnten bzw. können, dafür stehen die Tische und Sessel draußen.

Das war bis Ende Oktober auch in Ordnung, aber jetzt, im November, halt nicht mehr. Weil es die Schanigarten-Verordnung so vorsieht.

Für Hohlrieder unverständlich. Weil die Stadt damit, zumindest nach seiner Ansicht, dafür sorgt, dass mehr Müll produziert und mitunter auch der Stadtplatz verschmutzt wird. Denn: "Jetzt, da keine Tische mehr draußen stehen dürfen, können wir den Rauchern nur Pappbecher mit nach draußen geben. Früher konnten wir ihnen in den normalen Tassen den Kaffee servieren. Und: Auf den Tischen standen ja auch Aschenbecher, in die die Raucher ihre Zigarettenstummeln werfen konnten. Jetzt werfen viele die Stummel einfach auf den Boden", so Hohlrieder.

Das sagt die Stadt Steyr dazu

Er postete auf Facebook das Schreiben der Stadt. Und die Reaktionen darauf sind ziemlich eindeutig: Von "Das geht zu weit" bis "Gegenüber am Weihnachtsmarkt darf man rauchen. Wo ist der Unterschied?"

Hat sich die Stadt Steyr also wirklich nix Gutes getan mit dem Tisch-Verbot? "Heute.at" fragte bei Steyr-Vize und Liegenschaftsreferent Wilhelm Hauser (SPÖ) nach. Der sagt: "Wir haben eine Schanigarten-Saison, die geht von März bis Oktober. Und wir wollen keine ganzjährige Schanigarten-Saison." Was im Grunde heißt, dass es wohl dabei bleiben wird, dass die Tische weggeräumt werden müssen. Und was das Müll-Thema betrifft, sagt Hauser: "Wir haben 15 Mistkübel mit Aschenbechern am Stadtplatz verteilt."

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