Ein spektakuläres Bauprojekt sorgt derzeit für Gesprächsstoff: Bis Ende 2026 soll ein schwimmendes Verwaltungsgebäude des Wasserstraßenbetreibers des Bundes "viadonau" an der Donau entstehen – Kostenpunkt: rund 30 Millionen Euro. Laut dem "Kurier" sollen dort künftig 120 Mitarbeiter der viadonau, einschließlich der Schifffahrtsaufsicht Wien, sowie 50 Polizisten der Inspektion Handelskai ihren Arbeitsplatz finden.
Das Projekt, dessen Planung bereits 2019 begann, soll auf einem Schiff realisiert werden. Dieses Bürogebäude wird direkt auf der Donau verankert und von der Planungsgemeinschaft "Pittino & Ortner" entworfen, die den entsprechenden Wettbewerb 2020 für sich entscheiden konnte.
Doch der geplante Standort sorgt für Kontroversen. Die "viadonau" möchte das Schiff im Personenhafen an der Reichsbrücke zwischen den bestehenden Anlegestellen für Kreuzfahrtschiffe platzieren. Das stößt bei der Wien-Holding-Tochter "Donauraum Wien" auf Widerstand. Bereits jetzt sei der Platz knapp, und der Verlust einer Anlegestelle könnte die Abläufe des florierenden Kreuzfahrthafens erheblich stören, argumentiert Donauraum. Alternativ schlägt man eine Verankerung auf Höhe der Millennium City vor.
Die "viadonau" hingegen betont, dass ein gemeinsamer Standort von "viadonau", der Obersten Schifffahrtsbehörde OBS und der Polizei auf dem Wasser Synergien schaffen und Einsatzabläufe optimieren würde.
Obwohl die "viadonau" die Genehmigung des Magistrats für das Projekt erhalten hat, hat Donauraum Einspruch eingelegt. Nun liegt der Fall beim Bundesverwaltungsgericht. Die Entscheidung könnte auch Auswirkungen auf die zukünftige Entwicklung des Donauufers haben.
Es gibt Überlegungen, dass die Stadt Wien die Ländenflächen vom Bund übernehmen könnte, um die Waterfront weiterzuentwickeln. Finanzstadtrat Peter Hanke (SPÖ) erklärte dazu, dass man die Gespräche mit dem Bund intensivieren wolle.