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Streit um Udos Erbe geht erst richtig los

Heute Redaktion
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Nach dem Prozess ist vor dem Prozess. Bis September müssen sich die Erben von Udo Jürgens einigen - oder jahrelang gegeneinander prozessieren. Es geht um Millionen für Musikrechte.

Nach dem Prozess ist vor dem Prozess. Bis September müssen sich die Erben von Udo Jürgens einigen – oder jahrelang gegeneinander prozessieren. Es geht um Millionen für Musikrechte.

Wie reich war Udo Jürgens (starb am 21. Dezember 2014 mit 80) wirklich? Unklar! Fakt ist: Aber wie viel sind seine Musikrechte wert? Da muss man etwas ausholen. Grob vereinfacht kann man mit Musik auf zwei Arten Geld verdienen – über den Verkauf von Tonträgern und über Tantiemen.

Wann immer ein Song im Radio, im Supermarkt oder im Fitnessstudio gespielt wird, bekommen Künstler und ihr Verlag Geld dafür. Die Berechnung ist eine Wissenschaft an sich. Ö3 etwa liefert pro Sendeminute 6,48 Euro an die Verwertungsgesellschaft AKM ab, die das Geld nach einem komplexen (und geheimen) Schlüssel verteilt. Udo Jürgens vermarktete sein Genie über zwei Unternehmen: Die "Aran Concertical Productions AG" (Tonträger) und die "Udo Jürgens Master AG" (Tantiemen).

Beide besaß er gemeinsam mit seinem Manager und Uralt-Freund Freddy Burger. Weil Udo ein schlauer Fuchs war, übertrug er 2013 seine 50 Prozent an der "Aran" an Burger. Und er verfügte, dass nach seinem Ableben auch seine 60 Stimmrechtsaktien an der "Master AG" an Burger gehen, um diesem die Mehrheit zu sichern. Gegen beides ging Udos Wiener Tochter Gloria gerichtlich in der Schweiz vor – und blitzte zweimal ab. Wer dachte (und schrieb), dass der Streit nun zu Ende sei, irrt.

Urheberrechte gelten bis zu 70 Jahre nach dem Tod, es geht weiter um viele Millionen Euro. "Aber bitte mit Sahne..." Das Gericht verfügte nun, dass sich die Erben bis September entscheiden müssen: Klage, oder das Testament akzeptieren, wie es ist. Laut Insidern ist eine Einigung unwahrscheinlich. Der Erbstreit ist noch lange nicht zu Ende.