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Strolz: Antrittsalter für Pension flexibel gestalten

Heute Redaktion
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50 Minuten lang konfrontierte Peter Resetarits Neos-Chef Matthias Strolz beim ersten ORF-Sommergespräch mit den Fragen der Österreicher. Strolz ließ mit der Idee eines flexiblen Pensionsalters aufhorchen. Für die Vorarlberg-Wahlen nahm er sich acht Prozent vor.

Bis zu 773.000 Zuseherinnen und Zuseher verfolgten das ORF-"Sommergespräch". Im Schnitt waren 715.000 bei 27 Prozent Marktanteil (18 Prozent in der Zielgruppe 12-49 Jahre) via ORF 2 mit dabei.

Anders als in den Jahren zuvor stand Neos-Chef Matthias Strolz beim ORF-Sommergespräch im geschlossenen, heißen TV-Studio besonders dem Publikum Rede und Antwort. Die Atmosphäre erinnerte stärker an die Wahlduelle des vergangenen Jahres, als an die eher entspannten Sommergespräche der Vergangenheit, die meist in freier Natur stattfanden. Immer wieder wurden Fragen von Bürgern eingespielt, die den Kandidaten auch im Studio zur Rede stellten.

Strolz´ Antworten zu den Themen Pensionen, Steuern, Sozialversicherung und Wohnen wurden von den Fragenstellern großteils kritisch aufgenommen.

Flexibles Pensionslater

Ein flexibles Pensionseintrittsalter zwischen 61 und 69 Jahren nach dem schwedischen Modell wünscht sich Strolz auch für Österreich. Insgesamt möchte er 3,5 Milliarden Euro einsparen. "Ich habe den Eindruck, dass die Pensionisten nicht Ihr Zielpublikum sind", bemerkte Peter Resetarits.

Wasserprivatisierung

Das Thema der Wasserprivatisierung verfolgte Neos-Chef Matthias Strolz auch ins Sommergespräch. Diese käme auch mit Neos "nicht in die Tüte". Stattdessen wolle man mehr Transparenz bei den Wassergebühren. "Das wirkt, als würden sie versuchen Zahnpasta in eine Tube zurückzudrücken", kommentierte Peter Resetarits, der sich als sehr kritischer Gesprächspartner agierte.
Nein zu Vermögenssteuern

"Die Neos trauen sich eben, unbequeme Tabuthemen anzufassen", konterte Strolz. Auch beim Thema Vermögenssteuern hielt der Neos-Chef an seinem klaren "Nein zu neuen Steuern". Anreize anstatt Verbote oder Regelungen waren auch seine Antwort in Sachen Wohnbau. Von Resetarits auf das Programm der Junos (Junge Liberale Neos) angesprochen, in dem diese fordern, unbefristete Mietverträge sollten jederzeit kündbar sein, distanzierte sich der Neos-Chef von seinem Nachwuchs.

Applaus nur für EU-Bekenntnis

Strolz gab sich redlich Mühe, das anwesende Studiopublikum zu überzeugen, auch mit seinen charakteristischen theatralischen Gesten und Aussagen. Als unbequemer Rebell, der gegen die "Polit-Dinosaurier" ÖVP und SPÖ antritt, setzte sich Strolz auch diesmal in Szene und beschwor die Anwesenden, nicht "die Propaganda der Schenkelklopfer" zu glauben. "Vor den Neos muss sich niemand fürchten", betonte Strolz immer wieder. Applaus erntete er aber nur für sein klares Bekenntnis zur EU.

Für die anstehenden Wahlen in Vorarlberg gab sich Strolz für seine Neos acht Prozent, also drei Mandate, als Wahlziel vor. Angesprochen auf seine Wunschkoalition für eine Regierungsbeteiligung gab Strolz ÖVP-Grüne-Neos an.