Niederösterreich

Strom-Wahnsinn! EVN verlangt 67 Cent für Kilowattstunde

Zahlten viele EVN-Kunden noch Ende August knapp 10 Cent pro Kilowattstunde Strom, sind es für Neukunden jetzt bereits knapp 67 Cent.

Die EVN-Zentrale in Maria Enzersdorf. Auch hier kennen die Preise derzeit nur eine Richtung: nach oben.
Die EVN-Zentrale in Maria Enzersdorf. Auch hier kennen die Preise derzeit nur eine Richtung: nach oben.
HELMUT FOHRINGER / APA / picturedesk.com

Waren das noch Zeiten, als die Kilowattstunde für Strom wenige Cent betrug: 4 oder 5 Cent pro Kilowattstunde - und nein, wir reden da nicht vom Jahr 1999, sondern von 2018 bis 2020, als bei Floattarifen der Strompreis teils unter 5 Cent pro kWh (Kilowattstunde) betragen hatte.

Neuer Tarif mit 1.9. 2022

Bis Ende August 2022 zahlten Hunderttausende EVN-Kunden alte, billige Stromtarife von bis zu 10 Cent. Ende August erhielten zahlreiche, nö. Haushalte Briefe von der EVN: Darin wurden die neuen Tarife vorgestellt: Die Preise wurden verdreifacht. Eine Kilowattstunde mit 12 Monate Preisgarantie kostete ab 1. September 2022 plötzlich über 30 Cent.

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    Die Preise für Strom und Gas steigen und steigen...
    Die Preise für Strom und Gas steigen und steigen...
    Getty Images/iStockphoto

    Viele, verzagte Kunden wandten sich an die EVN und auch an "Heute" - ein Zweitwohnsitzer aus Niederösterreich etwa klagte über Teilvorschreibungen über 1.800 Euro im Jahr für wenige Hundert Kilowattstunden Stromverbrauch - mehr dazu hier.

    1.300 Euro für Single

    Dennoch alles nichts im Vergleich zu den aktuellen EVN-Strompreisen: Neukunden, die eine 24-monatige Preisgarantie wollen, zahlen aktuell unfassbare 66,9 Cent pro Kilowattstunde (siehe auch Bilderserie). Nur zur Veranschaulichung: Ein durchschnittlicher Singlehaushalt mit 1.900 kWh Jahresverbrauch zahlt dann über 1.300 Euro nur für den reinen Stromverbrauch, ohne Netzgebühren, die ja auch massiv steigen werden.

    Klar, die Strompreisbremse wird Wirkung zeigen. Gefördert wird ein Grundverbrauch von maximal 2.900 kWh und höchstens 30 Cent pro kWh. Sprich bei knapp 67 Cent pro kWh bleiben immer noch 37 Cent dem Kunden übrig. Und dann wird noch der blau-gelbe Strompreisrabatt abgezogen.

    Noch schlimmer: Gas

    Beim Gas schaut es noch düsterer aus, ein Gaspreisdeckel ist immer noch in Sicht. Und das obwohl EVN-Neukunden bereits 23,82 Cent pro kWh Gas bei 24 Monaten Preisgarantie zahlen, bei 12-monatiger Garantie 21,36 Cent. Zum Vergleich: Ende August zahlten viele Kunden 2 bis 3 Cent pro Kilowattstunde Gas - also eine Verzehnfachung des Preises. Mieter, Eigentümer, Bewohner, die mit Gas "nur" kochen oder Warmwasser erhitzen, dürfen sich dabei noch glücklich schätzen. Obwohl auch hier der Preissprung enorm sein wird, sind jene Bewohner, die mit Gas heizen, wirklich arm dran.

    "Und da reichen die Energiespar- und Heizspartipps der Ministerin nicht aus", meint auch EVN-Sprecher Stefan Zach. Generell sei laut Zach das Heizen zum Luxusgut geworden. "Man sehe sich nur die Pelletspreise an", so Zach weiter. Heizen sei mittlerweile echt ein Problem, Menschen mit Gasheizungen stünden mit dem Rücken zur (kalten) Wand.

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