Niederösterreich

Stromimport im Höhenflug – Kritik von Windradbetreibern

Der Nettostromimport stieg 2022 nochmals stark an: "Wie wollen wir da die Energiekrise in den Griff bekommen", fragt Experte Stefan Moidl.

Erich Wessely
IG Windkraft fordert stärkeren Ausbau der Windräder
IG Windkraft fordert stärkeren Ausbau der Windräder
Getty Images/iStockphoto (Symbolfoto)

Nach einem starken Anstieg des Nettostromimports nach Österreich 2021 ist dieser 2022 nochmals um 15 Prozent gestiegen. Dadurch flossen "unglaubliche 3,2 Mrd. Euro von Österreich an ausländische Kohle-, Atom- und Gaskraftwerke", rechnet die IG Windkraft vor.

Experte sieht Politik gefordert

„Wie wollen wir die Klimakrise und die Energiekrise in den Griff bekommen, wenn wir seit Jahren nicht einmal erreichen, dass Österreich sich selbst mit Strom versorgen kann?“, fragt Stefan Moidl, Geschäftsführer der IG Windkraft, und fordert die Politik auf Bundes- und Landesebene auf, jene Rahmenbedingungen herzustellen, damit die erneuerbaren Energien endlich im nötigen Ausmaß ausgebaut werden können.

Nettostromimport stieg nochmals deutlich an

Nach den aktuellen Zahlen der E-Control ist der Nettostromimport von 2021 auf 2022 um 15 Prozent wieder deutlich angestiegen. Im Vergleich zu 2019 sei dieser 2022 sogar um unglaubliche 178 Prozent höher. Mit 11,7 Prozent des Stromverbrauchs liege der Nettostromimport 2022 damit deutlich über dem Durchschnitt dieses Jahrtausends (7,2 Prozent).

Windkraft könne Winterlücke füllen

Jahrzehntelang erzeugte Österreich mehr Strom als im Land verbraucht wurde. Im Jahr 2001 wurde Österreich aber zum Stromimportland und muss seitdem große Mengen Strom aus Atom-, Kohle- und Gaskraftwerken aus dem Ausland zur Abdeckung des Verbrauchs importieren. „2030 wollen wir den Stromverbrauch mit 100 Prozent erneuerbarem heimischen Strom abdecken. Heute schaffen wir nicht einmal, unseren Stromverbrauch mit heimischen Kraftwerken zu erzeugen, und müssen noch immer schmutzigen und teuren Atom-, Kohle- und Erdgasstrom in großen Mengen importieren“, bemerkt Moidl: „Gerade im Winterhalbjahr, wenn die Wasserkrafterzeugung naturgemäß geringer ist, hat die Windkraft ihr Erzeugungsmaximum. Der verstärkte Ausbau der Windkraft kann diese Winterlücke schließen und hat daher eine besondere Bedeutung für den Ersatz von fossiler und atomarer Energie durch Erneuerbare.“

"2022 wurden netto 8,7 Mrd. kWh Strom nach Österreich importiert. Durch den hohen Strompreis flossen dadurch unglaubliche 3,2 Mrd. Euro zu den Kraftwerksbetreibern von Kohle-, Erdgas und Atomkraftwerken ins Ausland ab", heißt es seitens der IG Windkraft in einer Aussendung.

"Wir müssen Fehler teuer bezahlen"

„Wir müssen im Moment die Fehler, die die Politik in der Vergangenheit bei der Stromerzeugung gemacht hat, teuer bezahlen“, so Moidl und fordert endlich beim Ausbau der erneuerbaren Energien die Handbremsen zu lösen. „Die Politik auf Bundes- und Landesebene ist gefordert, als Antwort auf die Klimakrise und die enormen Energiepreise, endlich jene Rahmenbedingungen zu schaffen, dass die Erneuerbaren rasch ausgebaut werden“, fordert Moidl und ergänzt abschließend: „Die Erneuerbaren sind die Lebensversicherung für die heimische Industrie und der Garant für eine leistbare Energieversorgung der Bevölkerung.“

    <strong>28.03.2024: Student (20) versteckt in Österreich echtes Geld.</strong> Woanders längst ein Trend, jetzt auch in der Linzer City: Ein spendabler Student (20) versteckt Geldscheine. Die Aktionen postet er auf Social Media. <a data-li-document-ref="120027949" href="https://www.heute.at/s/student-20-versteckt-in-oesterreich-echtes-geld-120027949">Hier weiterlesen &gt;&gt;</a>
    28.03.2024: Student (20) versteckt in Österreich echtes Geld. Woanders längst ein Trend, jetzt auch in der Linzer City: Ein spendabler Student (20) versteckt Geldscheine. Die Aktionen postet er auf Social Media. Hier weiterlesen >>
    Instagram, privat
    ;