Politik

Stronach: "Bin in vielen Ländern ein dicker Fisch"

Heute Redaktion
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Frank Stronach macht nun wirklich Ernst. Der Milliardär und Magna-Gründer hat am Donnerstag seine Partei namens "Team Stronach" in einer Pressekonferenz nun auch offiziell präsentiert. Von diesem Schritt erwartet er sich Bedeutendes weit über die Grenzen hinaus: "Der 27. September 2012, da bin ich sicher, das ist ein sehr wichtiger Tag, der in die Geschichte Österreichs eingehen wird und der auch in die Geschichte der Welt eingehen wird."

Frank Stronach macht nun wirklich Ernst. Der Milliardär und Magna-Gründer hat am Donnerstag seine Partei namens "Team Stronach" in einer Pressekonferenz nun auch offiziell präsentiert. Von diesem Schritt erwartet er sich Bedeutendes weit über die Grenzen hinaus: "Der 27. September 2012, da bin ich sicher, das ist ein sehr wichtiger Tag, der in die Geschichte Österreichs eingehen wird und der auch in die Geschichte der Welt eingehen wird."

Stronach präsentierte sich und seine Partei in der Orangerie des Schlosses Schönbrunn bei sehr großem Medienandrang. Der Parteigründer hielt sein Grundsatzstatement frei redend und im Ton bedacht. Stronach war auch bemüht, jegliche Form von Abgehobenheit zu vermeiden: "Ich bin ein Mann des Volkes."



+++ Dafür steht das Team Stronach für Österreich +++


Auch das Image als Euro-Gegner versuchte der Milliardär abzustreifen: "Ich bin für ein starkes Europa." Zudem hielt Stronach fest, in keiner Weise radikal zu sein, sondern "sehr sachlich". Als sein Credo nannte er: "Die Wirtschaft, die Wirtschaft, die Wirtschaft." Wenn die Wirtschaft nicht funktioniere, dann funktioniere gar nichts.

Viele persönliche Einblicke

Stronach vergaß freilich auch nicht persönliches in seine Rede einzubringen. Der heutige Milliardär berichtete von Zeiten, in denen er gehungert habe, aber auch vom Zweiten Weltkrieg, der bis nahe an seinen Heimatort herangekommen sei. Für seinen späteren beruflichen Werdegang zeigte sich Stronach dankbar und berichtete, dass er auch jetzt noch gerne in den Wald gehe, sich auf einen Stein oder einen Baumstumpf setze und dort ein leises Gebet spreche.

Sein Engagement begründete der Parteigründer damit, dass sein Gewissen ihm gesagt habe, dass er Zeit in dieses Projekt investieren solle. Er wolle, dass es in Österreich künftig weniger Politik, dafür mehr Wahrheit, Transparenz und Fairness geben möge.

Stronach schießt scharf gegen Angela Merkel

Für Stronach maßgeblich an der Euro-Krise verantwortlich ist die deutsche Kanzlerin Angela Merkel. Es könne erst wieder bergauf gehen, wenn Deutschland eine neue Regierung habe, so der Mäzen. Die südeuropäischen Ländern dürfen Noreuropa nicht als Ausbeuter, sondern als Unterstützer sehen.

"Jedes Land brauche seinen eigenen Euro. Die Währung ist doch das Spiegelbild der Wirtschaft eines Landes." Auch auf die Banken gab es Angriffe. Diese würden zu viel Einfluss auf die Politik eines Landes - auch Österreich - ausüben.

"Das schönste ist, wenn man ökonomisch frei ist", lautet einer von Stronach's etlichen Grundsätzen, die er bei der groß angelegten Pressekonferenz verkündete. Seine Ansicht, was den persönlichen Erfolg betrifft: "Wenn man einfach leben würde, würde man nach 20 Jahren genug auf der Bank haben, dass man von den Zinsen leben würde." Jede Person habe das Recht, nach ihrem eigenen Weg zum Glück zu finden.

Österreich macht zu viele Schulden

Österreich diagnostizierte Stronach gleich mehrere Probleme. "Wir machen zu viele Schulden, Schulden sind schlecht", sei eines davon. Die Regierungen, besonders die heimische, würden das nicht wissen. Aus dem Grund fordert der Unternehmer eine Verwaltungsreform. Er will die 21 Sozialversicherungsorganisationen zu einer dezimieren. "Wir müssen die Verwaltung zivilisiert abbauen, nicht mit einer Motorsäge."

Mit seiner "FairTax" erhofft Stronach, die Belastung auf alle Bürger gleich zu verteilen. Sollte seine Partei regieren, könnte der Steuersatz in fünf Jahren auf 25 Prozent gesenkt werden. Er will vor allem erreichen, dass Unternehmen, die in Österreich Gewinne lukrieren, dann nicht im Ausland investieren. Das "Team Stronach" setzt sich auch für eine Arbeitnehmerbeteiligung an den Gewinnen der Unternehmen ein.

"Die Regierung muss ein ausbalanciertes Budget haben mit einem kleinen Überschuss, damit wir die Schulden zurückzahlen können", lautet Stronach's Generalstrategie für den Staatshaushalt.  In der Landesverteidigung setzt der Austrokanadier auf ein freiwilliges Profiheer. Dies dürfe auf keinen Fall ein "Angriffsheer" sein, ergänzte der Parteigründer. Angriffe setzte er allerdings selbst, vornehmlich auf die SPÖ: "Ich habe geglaubt, dass ist eine Arbeiterpartei. Die haben die Arbeiter verraten." Und weiter: "Ich komme aus der Arbeiterschaft, ich habe das nicht vergessen."

Zum Abschluss wünschte er sich noch, dass auf seinem Grabstein folgendes stehen soll: "Frank Stronach hat immer sein Wort gehalten und war ein guter Mensch."