Politik

Stronach-Chefin Nachbaur verließ Parteisitzung

Heute Redaktion
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Beim Team Stronach stehen die Zeichen auf Bröckeln. Am Mittwochnachmittag verließ Stronachs Statthalterin Kathrin Nachbaur recht plötzlich die Bundesdirektoriumssitzung mit dem abgesetzten Kärntner Landeschef Gerhard Köfer. Sie habe einen dringenden Termin, hieß es. Kurz zuvor hatte es noch geheißen, es werde "open end" geredet. Die Vorarlberger Landespartei des Team Stronach steht indes vor der Auflösung.

Beim Team Stronach stehen die Zeichen auf Bröckeln. Am Mittwochnachmittag verließ Stronachs Statthalterin Kathrin Nachbaur recht plötzlich die Bundesdirektoriumssitzung mit dem abgesetzten Kärntner Landeschef Gerhard Köfer. Sie habe einen dringenden Termin, hieß es. Kurz zuvor hatte es noch geheißen, es werde "open end" geredet. Die Vorarlberger Landespartei des Team Stronach steht indes vor der Auflösung.

Gegen 14 Uhr verließ Nachbaur die Gespräche in Oberwaltersdorf. Der abgesetzte Kärntner Landeschef Gerhard Köfer zeigte sich daraufhin "wenig überrascht über die Art, wie man mit einem Problem umgeht". Er fahre nun nach Hause mit keiner Entscheidung, sagte Köfer, "das ist das, was ich nicht wollte, wir haben die Hand ausgestreckt".

Die rebellischen Kärntner rund um den Landesrat drohen ja mit einer Abspaltung und hatten ein Ultimatum bis zum Wochenende gestellt. Köfer wollte klare Zugeständnisse zu den Forderungen nach mehr Autonomie für die Landespartei. Ums Geld gehe es nicht: "Wenn er (Stronach) seine Million wiederhaben will, dann soll er sie auch bekommen."

Sitzung ohne Ergebnis beendet

Man habe die Forderungen deponiert, es sei aber keine Zeit reserviert worden, über die Kärntner Wünsche zu reden. Nach dem Mittagessen sollte die Sitzung eigentlich weitergehen, dazu kam es aber nicht. Einen neuen Termin mit Nachbaur habe er nicht, erklärte Köfer. Er werde nun zurück nach Kärnten fahren und mit seinen Mitstreitern den heutigen Tag Revue passieren lassen beziehungsweise besprechen, wie es weitergehe.

Der ebenfalls von der Bundespartei abgesetzte Landeschef aus Salzburg, Hans Mayr, stellte sich auf Köfers Seite, wiewohl die Salzburger nicht mit Abspaltung drohen. Man habe heute mit der Einsetzung des Bundesdirektoriums erste Schienen gelegt, welchen Wert das habe, werde man erst sehen. So wurde das neue Gremium noch nicht in den Parteistatuten verankert, wie Mayr bestätigte. Das wäre aber notwendig, um Parteigründer Stronach tatsächlich etwas Macht zu nehmen.

Vorarlberger Stronach-Partei löst sich auf

Das Team Stronach in Vorarlberg hat indes schon aufgegeben und steht vor der Auflösung: Zwei Vorstandsmitglieder und neun Ortsgruppenobleute - und damit der gesamte Vorstand bis auf Landesgruppenobmann Christoph Hagen - traten nach einer Sitzung am Dienstagabend geschlossen von ihren Funktionen zurück und aus der Partei aus, berichteten Vorarlberger Medien.

"Wir sind sehr enttäuscht von Frank Stronach und von Christoph Hagen", so der bisherige stellvertretende Obmann und Finanzreferent Siegmund Buocz. Das Landesbüro in Dornbirn werde geschlossen, auch bei der Landtagswahl 2014 werde man nicht antreten.

Christoph Hagen hatte sich für den Dienstagabend mit Verweis auf die Anreise zum Bundesdirektorium entschuldigt, was den Vorarlberger Parteifreunden sauer aufstieß. Von Hagen fühle man sich ausgenutzt und hintergangen. "Er hat sein Ziel erreicht und kassiert weiter seinen monatlichen Sold von 8.000 Euro. Wir sind für ihn gelaufen, weil wir an die Ziele glaubten. Ihm aber ist es nie um die Sache gegangen. Unser Vertrauen wurde schamlos missbraucht", so Buocz. Leid tue es ihm vor allem für die rund 9.000 Wähler.

"Es ist beschämend, so geht man mit Menschen nicht um", so der ehemalige stellvertretende Obmann zu den Vorgängen in der Partei. Die Teams im Burgenland und in Tirol seien "in der selben Situation wie wir", auch wenn darüber noch nicht gesprochen werde. Er sei sicher, dass in Vorarlberg weitere Austritte folgen werden.