Politik

Stronach hielt skurrile Wutrede im ZIB2-Studio

Heute Redaktion
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Wer am Donnerstag das ZIB2-Gespräch zwischen Armin Wolf und Frank Stronach verfolgte, wähnte sich im falschen Film. Ein aufgeregter Frank Stronach ließ Wolf kaum zu Wort kommen, bestritt dass Magna vom Eurofighter-Kauf profitiert und er mit EADS-Vertretern gesprochen habe. "Heute" präsentiert die Highlights des skurrilen Gesprächs, das mehrmals am Rande des Abbruchs stand.

Wer am Donnerstag das ZIB2-Gespräch zwischen Armin Wolf und Frank Stronach verfolgte, wähnte sich im falschen Film. Der aufgeregte Gast ließ Wolf kaum zu Wort kommen, bestritt, dass und er mit EADS-Vertretern gesprochen habe. "Heute" präsentiert die Highlights des skurrilen Gesprächs, das mehrmals am Rande des Abbruchs stand.

Das Interview zwischen Armin Wolf und Frank Stronach lief von Beginn an aus dem Ruder. Wutentbrannt wetterte Stronach vor laufender Kamera gegen Wolf, den ORF und Österreichs Politik.

Wolf stellte Stronach zu Beginn des Gesprächs die simple Frage, ob Magna vom Eurofighter-Kauf profitiert habe. Doch Stronach dachte nicht daran, eine Antwort zu geben und ließ Wolf nicht zu Wort kommen. Danach begann er plötzlich, von einem mitgebrachten Zettel vorzulesen. Der Austrokanadier forderte vier Minuten Redezeit für eine Erklärung, sein Pressesprecher habe das mit dem ORF vereinbart. Wolf bestritt das, er habe dem Interview nur unter der Bedingung zugestimmt, dass es keine vier Minuten Redezeit gebe.

Stronach zu Wolf: "Von der Wirtschaft verstehst du gar nichts"

Stronach warf dem ORF-Moderator jede Menge Vorwürfe an den Kopf. "Von der Wirtschaft verstehst du gar nichts", sagte Stronach zu Wolf und kritisierte den ORF als Ganzes. "Ihr macht immer das gleiche", sagte Stronach und war wie schon bei der Meinung, nicht in angemessener Weise zu Wort zu kommen.

Dann nahm Stronach doch Stellung und bestritt die Vorwürfe. "Magna hat in keiner Weise profitiert", versicherte Stronach. "Ich habe in keiner Art und Weise jemals mit EADS-Leuten gesprochen und ich habe nie verhandelt, wir machen keine Aufträge für die Flugzeugfirma." Den Kontakt habe es gegeben, aber: "Sie haben uns einen Auftrag angeboten, ich habe abgelehnt. Wir sind nicht in der Rüstung tätig." Stronach blieb auch bei seinen Aussagen, nachdem er mit dem Zitat einer Magna-Sprecherin konfrontiert worden war, das Unternehmen habe Gegengeschäfte nie bestritten.

Stronach betonte mehrmals, dass Magna vom Geschäft in Österreich keineswegs profitiere, da die Fabriken hierzulande nicht rentabel seien: "Ich investiere in Österreich, weil ich Österreicher bin". Und: "Wir haben immer nur gegeben", fühlt sich Stronach ungerecht behandelt.

Wolf zu Stronach: "Sie brüllen mich hier nieder"

Immer wieder versuchte Wolf, Stronach zu beruhigen. "Herr Stronach, Sie sind immer so negativ. Sie brüllen mich hier nieder." Doch auch mehrmalige Androhungen, das Gespräch abzubrechen, blieben ohne Wirkung: "Herr Stronach, wenn Sie mich keine Frage stellen lassen, breche ich das Interview ab", sagte ein an die Grenzen der Geduld stoßender Wolf.

"Wenn sich das herausstellt, was würden sie dann für Konsequenzen ziehen", fragte Wolf. Stronachs Antwort: "Natürlich kann da mal etwas sein, dann wird es die schlimmsten Strafen geben."

Zu seiner Partei gab es nur wenig zu hören: Manager Siegfried Wolf ist für Stronach nach wie vor Wunschkandidat für den Kanzlerposten. "Ich habe mit ihm gesprochen, er hat nicht Ja und auch nicht Nein gesagt", meinte der Neo-Parteichef.



Wolfs Buch-"Präsentation" nach der Sendung spaltet nun die Facebook-Gemeinde.


Alexander Jaros