Politik

Stronach will einheitliches Gesundheitssystem

Heute Redaktion
Teilen

Das Team Stronach hat am Mittwoch eine tiefgreifende Gesundheitsreform und ein "national einheitliches Gesundheitssystem" gefordert. Die Spitäler und der Bereich der niedergelassenen Ärzte sowie alle Krankenkassen sollten zusammengefasst werden, verlangten Klubobmann Robert Lugar und Marcus Franz, der an sechster Stelle der Bundesliste gereihte ärztliche Direktor des Wiener Hartmannspitals und Vorstand der Abteilung für Innere Medizin, in einer gemeinsamen Pressekonferenz.

Das Team Stronach hat am Mittwoch eine tiefgreifende Gesundheitsreform und ein "national einheitliches Gesundheitssystem" gefordert. Die Spitäler und der Bereich der niedergelassenen Ärzte sowie alle Krankenkassen sollten zusammengefasst werden, verlangten Klubobmann Robert Lugar und Marcus Franz, der an sechster Stelle der Bundesliste gereihte ärztliche Direktor des Wiener Hartmannspitals und Vorstand der Abteilung für Innere Medizin, in einer gemeinsamen Pressekonferenz.

Damit sollte künftig im Burgenland die gleiche medizinische Leistung für das gleiche Geld wie in Vorarlberg angeboten werden, formulierte der seit 25 Jahren als Arzt tätige Franz als Ziel. Derzeit gibt es seiner Auffassung nach nicht eine Zwei-Klassen-, sondern eine "Zig-Klassen-Medizin". Lugar ist bewusst, dass man bei dem von seiner Partei vorgeschlagenen einheitlichen System "über Länderinteressen hinwegschauen" müsse. Die Länder müssten "einen Schritt zur Seite machen", zitierte der Klubobmann den Rechnungshof.

Die von der Regierung beschlossene und mit Beginn nächsten Jahres in Kraft tretende Gesundheitsreform, die eine gemeinsame Planung und Steuerung des niedergelassenen und des stationären Bereichs durch Bund, Länder und Sozialversicherung bringt, begeistert Franz "nicht sehr". Diese bringe seiner Meinung nach so wie alle anderen bisherigen Reformen nur "kosmetische Eingriffe", löse aber das Grundproblem nicht.

Ärzte stärken

Stärken will Franz vor allem die Ärzte. Diese würden derzeit "in den Hintergrund gedrängt", sie sollten aber mit ihrem Wissen und ihrer Kompetenz "an der Spitze des Gesundheitssystems" stehen. Der Mediziner will seinen Kollegen auch die Möglichkeit geben, wieder mehr Zeit und mehr Zuwendung für ihre Patienten aufzubringen und ihnen diese auch finanziell abgelten.

Prävention stärken

Als dritten Punkt will das Team Stronach die Prävention stärken. Derzeit würden von den rund 30 Milliarden Euro, die für Gesundheit aufgewendet werden, nur 500 Millionen Euro für die Vorsorge ausgegeben.

Vorgesehen ist im Wahlprogramm des Team Stronach auch ein Bonus-System für Versicherte. Demnach sollen Patienten, die über einen längeren Zeitraum gesund leben und keinen Arzt brauchen, Geld zurückbekommen. Lugar erläuterte, dass es sich dabei um ein reines Bonus-System ohne Malus handle. Vorsichtiger äußerte sich dazu Franz, der von einer Idee sprach, die man sich ansehen müsse.