Wirtschaft

Stronachs Magna bald in Wien statt Baden

Heute Redaktion
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Der österreichisch-kanadische Automobilzulieferer Magna International kehrt Niederösterreich mit Jahresende den Rücken. Die Europa-Zentrale wird von Oberwaltersdorf (Bezirk Baden) voraussichtlich nach Wien übersiedeln, bestätigte eine Sprecherin des Konzerns am Mittwoch. Magna-Gründer Frank Stronach meinte, er habe mit dieser Entscheidung nichts zu tun.

Der Vertrag mit dem angemieteten Gebäude in Oberwaltersdorf laufe mit Jahresende aus, erklärte die Sprecherin. Im Süden Wiens hofft man auf einen günstigeren Standort. Laut "News" laufen Verhandlungen mit den Betreibern des Wiener Bürokomplexes "Euro Plaza".

Stronach: "Nicht mehr in das Tagesgeschäft involviert"

"Das ist einfach eine betriebswirtschaftliche Entscheidung", wurde bei Magna betont. Mit den politischen Ambitionen des mittlerweile aus dem Konzern ausgeschiedenen Firmengründers Frank Stronach auch bei der niederösterreichischen Landtagswahl im kommenden März, von denen sich Magna mehrfach distanziert hatte, habe dies nichts zu tun. Firmengründer Frank Stronach hat jede Verantwortung dafür sogleich von sich gewiesen. "Ich bin seit den letzten beiden Jahren nicht mehr in das Tagesgeschäft bei der Magna involviert", beeilte sich Stronach in einer Aussendung festzuhalten.

Magna sei dezentral aufgebaut und das Management an Ort und Stelle habe die Aufgabe, die Firma bestmöglich zu führen, so Stronach. Da der Konzern unter "großem Konkurrenzdruck steht", müsse das Management "natürlich laufend dafür sorgen, die Verwaltungskosten möglichst niedrig zu halten", erläuterte er.

Stronachs Clinch mit den NÖ-VP-Politikern

Seine Stellungnahme nützte er auch gleich für Wahlwerbung in eigener Sache: Die Kosten in Niederösterreich seien zu hoch, "das Land scheint leider kein attraktiver Standort zu sein", stichelte er in Richtung Volkspartei. Das wichtige sei aber, dass die Arbeitsplätze in Österreich erhalten blieben.

Für die politischen Gegner Stronachs wird der Schachzug des Unternehmens wohl dennoch ein gefundenes Fressen sein; in Niederösterreich steht am 3. März die Landtagswahl an. Der Austrokanadier und sein Team Stronach befinden sich im Dauerclinch mit der ÖVP.

Magna beschäftigt mehr als 118.000 Mitarbeiter in 29 Ländern und will 2013 über 32 Mrd. US-Dollar umsetzen. In Österreich arbeiten 13.800 Personen bei Magna. 17 Produktionsstätten unterhält der kanadische Konzern hierzulande laut Homepage.

APA/red.