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Student verkauft seine Selfies und wird Millionär

Seit er 18 Jahre alt ist hat Sultan Gustaf Al Ghozali jeden Tag ein Foto von sich geschossen. Zum Spaß bot er die Selfies im Internet zum Verkauf an.

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Sultan Gustaf Al Ghozali ist innerhalb weniger Tage zum Millionär geworden.
Sultan Gustaf Al Ghozali ist innerhalb weniger Tage zum Millionär geworden.
DAFFA RAMYA KANZUDDIN / AFP / picturedesk.com

Während fünf Jahren hat der Student Sultan Gustaf Al Ghozali fast jeden Tag ein Selfie von sich geschossen. Zu Beginn dieses Experiments war er 18 Jahre alt, am Ende 22. Ursprünglich hatte er geplant, diese Selfies zu einem Zeitraffer-Video zusammenzustellen und dieses bei seiner Abschlussfeier an der Universität Semarang im indonesischen Java zu zeigen. Doch nun haben ihm die Bilder unverhofft zu Reichtum verholfen.

Anfang Jänner kam ihm die Idee, die Selfies auf der Plattform Opensea als NFT anzubieten. Eigentlich habe er das nur eine lustige Idee gefunden, sagt er zur Nachrichtenagentur AFP. Pro Bild verlangte er drei Dollar. Zu seiner Überraschung begannen verschiedenste Personen immer mehr Geld für die Fotos zu bieten. Nach nur einem Tag hatten sich bereits 35 Bilder verkauft.

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    Sultan Gustaf Al Ghozali ist innerhalb weniger Tage zum Millionär geworden.
    Sultan Gustaf Al Ghozali ist innerhalb weniger Tage zum Millionär geworden.
    DAFFA RAMYA KANZUDDIN / AFP / picturedesk.com

    Was ist NFT?
    NFT ist die Abkürzung für Non Fungible Token (nicht austauschbare Token). Vereinfacht gesagt sind NFTs Echtheitszertifikate für einzigartige digitale Objekte. Sie weisen demnach den rechtmäßigen Besitz an digitalen Bildern, Videos, Texten oder Musikstücken nach. Hierfür nutzen NFTs die Blockchain – jene Technologie, auf der auch Kryptowährungen wie Bitcoin basieren. Dort wird der Besitzanspruch, also der NFT, nachvollziehbar abgespeichert.
    Auf der Blockchain werden die Daten – anders als sonst im Internet – nicht an einem zentralen Ort gespeichert, sondern auf zahlreichen Rechnern gleichzeitig. Das macht sie sicher vor Angriffen und Fälschungen. NFTs gelten daher als fälschungssicherer Eigentumsnachweis. Experten gehen davon aus, dass NFTs im Kunst- und Gaming-Bereich sowie bei Sammlern künftig an Beliebtheit gewinnen werden. Zudem könnten sie ganz neue Einnahmequellen für Anleger schaffen.

    Steuerbehörde meldet sich

    Tatsächlich entwickelte sich ein solcher Hype um die Selfies von Al Ghozali, dass bereits wenige Tage nach dem ersten Angebot insgesamt 372 Ether für die Bilder bezahlt wurden. Rechnet man die Kryptowährung in US-Dollar um, sind somit 1.166.547 Dollar zusammen gekommen – was den Studenten innerhalb von nur einer Woche zum Millionär machte. Mehr als 400 Menschen hatten Eigentumsrechte an den Fotos erworben.

    Da der Student das Internet über seinen Twitter-Account über die Entwicklungen auf dem Laufenden hielt, blieb dieser plötzliche Anstieg an Reichtum nicht unbemerkt. So meldete sich beispielsweise die indonesische Steuerbehörde mit einem Tweet bei ihm, um ihm zu seinem Glück zu gratulieren – und daran zu erinnern, seine Steuern zu bezahlen. Al Ghonzali antwortete darauf nur: "Das ist das erste Mal in meinem Leben, dass ich Steuern bezahlen muss. Natürlich werde ich dies tun."

    Einzig seinen Eltern erzählte der Student erst einmal nichts von seinem Glück, wie er gegenüber der Nachrichtenagentur AFP gesteht: "Sie würden sich fragen, wo das Geld herkommt." So habe er beispielsweise Angst, dass seine Bilder missbräuchlich verwendet werden könnten. Geschehe dies, wären seien Eltern sehr enttäuscht von ihm, sagt er. Da Al Ghozali mittlerweile aber zu so etwas wie einer Internet-Berühmtheit geworden ist, wird er wohl nicht darum herum kommen, seine Eltern früher oder später über sein neu gewonnenes Vermögen zu informieren.