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Student wegen eines YouTube-Videos eingesperrt 

Ein harmloses YouTube-Video mit Verweis auf verfassungsrechtliche Freiheiten haben Wolodja Metjolin ein Jahr Hausarrest beschert. 

Tobias Kurakin
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Wolodja Metjolin ist aufgrund seiner Tätigkeit als studentischer Reporter von der russischen Regierung eingesperrt worden. 
Wolodja Metjolin ist aufgrund seiner Tätigkeit als studentischer Reporter von der russischen Regierung eingesperrt worden. 
Screenshot/ ORF

Eine Studentenzeitung ist in vielen Ländern nichts Ungewöhnliches. Meistens berichten diese Medien über die neusten Trends der Jugend oder andere Lifehacks, die Studierenden dabei helfen können, besser ihre Ausbildung abzuschließen und den stressigen Uni-Alltag zu bewältigen. In Russland ist aber nun ein Mitarbeiter eines Studentenmediums wegen eines YouTube-Videos ins Visier der Behörden geraten. 

Der Lehramtsstudent Wolodja Metjolin ist zu Hause gefangen. Die russische Polizei hat ihm eine Fußfessel verpasst, nur zwei Stunden am Tag darf er seine Wohnung im Süden Moskaus verlassen, um sich die Beine etwas zu vertreten. 

"Meistens verschlafe ich mittlerweile diese zwei Stunden. Mir fehlt mittlerweile einfach die Kraft", sagt Wolodja im Gespräch mit der "Zeit im Bild". Die Strafe von einem Jahr Hausarrest bekamen er und drei seiner Mitstreiter aufgebrummt, weil sie in einem YouTube-Video für das Magazin "DOXA" darüber berichteten, dass auch Studierende und junge Menschen protestieren dürfen. So steht es auch in der russischen Verfassung.

Realpolitisch sieht die Situation jedoch anders aus. Das Gericht kam zu dem Schluss, dass Wolodjas Video einen "Aufruf zur Gewalt und zum Umsturz" beinhaltet, deshalb wurde der 27-Jährige verurteilt. Ein Jahr wird der Student nun zu Hause gefangen gehalten, darüber hinaus muss er jeden Monat Geldstrafen an die Regierung von Wladimir Putin bezahlen. "Die Machthaber haben der jungen Generation den Krieg erklärt. Wer nicht für den Staatsapparat arbeiten will, ist unerwünscht. Uns wurde die Zukunft genommen", sagt Wolodja. 

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