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Studentin stoppt Abschiebung im Flieger

Heute Redaktion
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Elin wollte sich nicht hinsetzen, bevor die Abschiebung gestoppt wurde.
Elin wollte sich nicht hinsetzen, bevor die Abschiebung gestoppt wurde.
Bild: Screenshot

Ein 52-Jähriger hätte von Göteborg nach Afghanistan gebracht werden sollen. Jedoch konnte das Flugzeug nicht starten, da eine junge Frau die Abschiebung nicht zulassen wollte.

Am Montagabend startete Elin Ersson ein Live-Video aus einem Flugzeug. Sie erklärt, dass sie sich auf einem Flieger befindet, auf dem auch ein 52-Jähriger sitzt, der kurz vor seiner Abschiebung nach Afghanistan steht. Diese würde sie aber nicht zulassen wollen.

Aus diesem Grund steht Elin auf und sagt zu den Flugbegleitern, dass sie sich nicht hinsetzen würde, bevor der mutmaßliche Asylwerber nicht aus dem Flugzeug steigt. Immer wieder reden die Mitarbeiter auf sie ein, versuchen ihr sogar das Handy zu entreißen. Die junge Schwedin lässt sich von ihrem Vorhaben jedoch nicht abbringen.

Ablehnung und Solidarität

Da Elin lediglich mit ihrem Handy spricht, fragen die Passagiere teilweise nach, was vor sich geht. Diesen erklärt die Studentin immer den Sachverhalt. Dabei stößt sie jedoch auch auf Missmut. So meint einer der Fluggäste, dass er noch einen anderen Flieger in Istanbul erwischen müsse. Sie antwortet mit einer Frage: "Ist ihr nächster Flug wichtiger, oder ein Menschenleben?" Als ihr noch gesagt wird, dass das eben die Gesetze wären, meint sie, dass sie mit diesen Gesetzen nicht glücklich sei.

Mit der Zeit solidarisieren sich jedoch immer mehr Menschen mit der jungen Schwedin. Nach einigen Minuten steht eine Fußballmannschaft auf und applaudiert Elin zu. Die Studentin wird von ihren Emotionen überwältigt und fängt zu weinen an.

Die Flugbegleiter sehen offenbar keine andere Möglichkeit und erklären der Schwedin, dass der 52-Jährige in Kürze das Flugzeug verlassen würde. Erneuter Applaus.

Kurze Zeit später wird Elin aus dem Flugzeug begleitet. Sie versichert sich noch ein letztes Mal, dass die Abschiebung gestoppt wurde. Anschließend steigt sie aus. Daraufhin wird sie aufgefordert ihr Handy auszuschalten.

Zwei Stunden nach dem Video postete sie auf Facebook, dass die Abschiebung tatsächlich nicht durchgeführt wurde. Über 300.000 Menschen verfolgten den Einsatz der Studentin.

(slo)

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