Während sich ein bewaffneter Asylwerber an einer Camperin verging, rief ihr Freund die Polizei: "Sie wollen mich nicht verarschen?", fragte die Beamtin.
Während eines Wochenendausfluges in die Siegaue bei Bonn wurde ein deutsches Camper-Pärchen Opfer eines brutalen Überfalls. Wie berichtet, hackte sich in der Nacht auf Sonntag, dem 2. April, plötzlich ein Unbekannter mit einer "Machete" durch die Zeltwand und forderte Bargeld. "Come out, bitch, I want to fuck you", schrie er und zerrte die 23-jährige Studentin nach draußen. Vor dem Zelt verging er sich sexuell an ihr.
Ihr Freund konnte nicht mehr tun als die Polizei zu rufen – doch die ging zuerst von einem schlechten Scherz aus.
Die Bonner Tageszeitung "General-Anzeiger" hat am Samstag das Telefonprotokoll der Leitstelle veröffentlicht. Dabei wurden schwere Fehler seitens der Beamten aufgedeckt.
"Sie wollen mich nicht verarschen, oder?"
Als der Camper flüsternd versuchte den Notruf abzusetzen, stieß er bei der bearbeitenden Beamtin auf wenig Verständnis.
"Hallo, meine Freundin wird gerade vergewaltigt. Von einem Schwarzen", flüsterte er und gab er der Beamtin noch den genauen Ort durch. Die Polizistin hakte ungläubig nach: "Und da geht jemand ihre Freundin an oder wie?"
In Todesangst schilderte der junge Mann, dass der Täter eine Machete bei sich habe, doch die Polizistin berührte das nicht. Sie antwortete nur: "Sie wollen mich nicht verarschen, oder?"
In Panik, der Vergewaltiger könnte ihn und seine Freundin nach vollzogenem Akt töten, versicherte er der Frau am Telefon immer wieder, dass das kein Scherz sei. Doch anstatt dem verzweifelten Opfer mit Rat und Tat via Telefon in dieser Situation beizustehen, erfragte die Beamtin noch in Ruhe seinen Namen und verabschiedete sich mit dem Versprechen, Kollegen vorbeizuschicken. Mit einem lapidaren "Danke, tschö" ließ sie den Mann hilflos zurück.
Nach wenigen Minuten ließ der Vergewaltiger aber von seinen Opfern ab und verschwand im Gebüsch. Die beiden Studenten rannten davon – sie wollten nur möglichst viel Entfernung zwischen sich und den Angreifer bringen.
Während der Flucht rief der junge Mann ein zweites Mal bei der Polizei an. Doch auch hier ließ man in sprichwörtlich im Regen stehen. Anstatt sich um den verstörten Studenten telefonisch zu kümmern, gab ihm, diesmal ein anderer Beamter, einfach die Telefonnummer der örtlichen Polizeiinspektion durch: "Die können das koordinieren", sagte er und überließ das Pärchen wieder sich selbst.
Glücklicherweise trafen die beiden kurz darauf auf einen Streifenwagen, der nach dem ersten Anruf alarmiert worden war.
Vergewaltiger mordete in Ghana
Nachdem eine großangelegte Polizeiaktion zuerst negativ verlief. Konnte der Sextäter wenige Tage später von einer Passantin identifiziert werden. Am 8. April wurde er verhaftet.
Der Vergewaltiger soll Eric X. aus Ghana sein, der bereits seit März nach einem negativen Asylbescheid abgeschoben werden sollte. Doch sein Anwalt hatte vor Gericht Einspruch erhoben, und der Richter konnte bis dahin noch kein Urteil fällen.
Wie der "General-Anzeiger" schreibt, soll Eric X. bei einem Erbstreit um die Kakao-Plantagen seines Vaters einen Schwager mit einem Knüppel erschlagen haben. Danach flüchtete er über Libyen nach Italien und weiter nach Deutschland um der Rache seiner neun Stiefschwestern zu entgehen.
Polizei zieht Konsequenzen
Polizeisprecher Frank Piontek kündigte an, dass "eine interne Nachbereitung eingeleitet" wurde. Gleichzeitig räumte er die Fehler durch die bearbeitenden Beamten in der Leitstelle ein, betonte aber, auch ohne diese hätte man das Verbrechen gleichwohl "nicht verhindern können". (rcp)