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Studie: 95% aller E-Mails sind Spam

Heute Redaktion
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Wer kennt den Ärger nicht: Beim Abrufen seiner E-Mails befinden sich im Posteingang immer wieder unerwünschte Werbebotschaften die gelöscht werden müssen, bevor die eigenen Mails in Ruhe gelesen werden können. Laut einer Studie sind weltweit nervtötende 95 Prozent alles E-Mails sogenannte Spam-Mails.

Eine Untersuchung der Europäischen Agentur für Internetsicherheit ENISA hat ergeben, dass von hundert verschickten Mails ganze achtzig bereits von den E-Mail-Anbietern als Spam aussortiert werden. Von den verbleibenden zwanzig Mails sind immer noch fünfzehn unerwünscht und werden von den Kunden - manuell oder automatisch - gelöscht.

Befragt wurden dabei 92 E-Mail-Anbieter aus dreißig Ländern, die zusammen rund 80 Millionen elektronische Postfächer bedienen. Laut der Studie gibt fast jeder dritte davon eine Million Euro pro Jahr im Kampf gegen Spam aus. Denn der Ärger der Kunden ist groß, wenn ihnen dubiose Geschäftemacher etwa Hilfsmittel für Körperteile anbieten, die sie vielleicht gar nicht haben.

Bester Schutz durch Spamfilter

Die einzig wirkliche Abhilfe bieten nur technische Lösungen wie etwa Spam-Filter. Doch auch diese fangen von Zeit zu Zeit auch "echte" E-Mails ab, weshalb der Spam-Ordner immer wieder manuell kontrolliert werden muss. Die Strafen für das Versenden von Spam sind zwar hoch, doch die Urheber können fast nie gefasst werden.

Spammer sind selten greifbar

Spam wird in der Regel über sogenannte Bot-Netzwerke - abgeleitet vom russischen Wort Roboter - verschickt. Dabei handelt es sich um einen Verbund von infizierten Computern, die zentral ferngesteuert werden. Die Besitzer der Rechner wissen meistens gar nicht, dass ihr Rechner Teil des Bot-Netzwerks ist. Der Großteil der Spam-Mails stammt dabei aus China, Russland und den USA.

Heute.at hat fünf Tipps für Sie, wie sie Spammern ein Schnippchen schlagen können:

1. Benutzen Sie den Spamfilter Ihres E-Mail-Anbieters. Diese haben eine sehr hohe Erfolgsrate und lassen sich oft zusätzlich nach Ihren Bedürfnissen konfigurieren. Je strikter der Filter eingestellt ist, desto öfter landen allerdings "richtige" E-Mails im Spamordner.

2. Legen Sie zwei verschiedene E-Mail-Adressen an. Eine dient dem "offiziellen" E-Mail-Verkehr mit Freunden und Kollegen, die andere wird zum Registrieren bei verschiedenen Online-Communitys wie Facebook, MySpace etc. verwendet. Wenn die zweite Adresse zuviel Spam anzieht, wird einfach eine neue angelegt.

3. Falls Sie bei Online-Communitys aktiv sind, verbergen Sie Ihre E-Mail-Adresse, sodass sie nicht für jedes beliebige Mitglied sichtbar ist. Dies lässt sich bei den Datenschutz-Optionen einstellen.

4. Geben Sie im Internet niemals ihre E-Mail-Adresse mit dem @-Zeichen ("Klammeraffe") an, sondern schreiben sie etwa "max.mustermann [at] heute.at". Denn Spammer benutzen automatische Suchprogramme, die Webseiten nach E-Mail-Adressen abgrasen.

5. Antworten Sie niemals auf Spam-Mails und klicken Sie auf keine Links, auch nicht auf vermeintliche "Abmelde-Funktionen". Dadurch erfahren Spammer, dass ihre E-Mail-Adresse aktiv ist und senden Ihnen noch mehr Werbemüll. Außerdem verbergen sich hinter Links und Dateianhängen Schadprogramme, die entweder persönliche Daten wie Kreditkartennummern ausspionieren, oder Ihren Computer zum Teil eines Bot-Netzwerkes machen.