Österreich

Fast-Food-Markt schrumpft um 14 Prozent

Die Bilder der langen Schlangen vor Fastfood-Ketten trügen, denn die Einnahmen seien laut einer Marktanalyse 2020 um 14 Prozent geringer.

Heute Redaktion
Teilen
Lange Schlangen vor Fastfood-Ketten in Österreich: Dennoch, der Verlust wird groß sein.
Lange Schlangen vor Fastfood-Ketten in Österreich: Dennoch, der Verlust wird groß sein.
Bild: Thomas Lenger

Ein zweimonatiger Lockdown geht selbst an den erfolgreichsten Unternehmen nicht spurlos vorüber. Mit Liefer- und Abholservice alleine reüssiert am Fast-Food-Markt kein Unternehmen. Und anders als bei Konsumgütern, deren Anschaffung verschoben werden kann, gilt in der Gastronomie: "Nachkonsumiert wird nicht". Insofern sind auch nicht getätigte Umsätze verlorene Umsätze.

Fast Food in Österreich 2020: Verlust von 200 Millionen Euro

Laut der aktuellen Marktanalyse von Branchenradar soll Fast Food in Österreich 2020 im heurigen Jahr mit einem Umsatzrückgang von rund 14 Prozent gegenüber Vorjahr auf etwa 1,1 Milliarden Euro zu rechnen haben. Die Branche verliert damit Erlöse von nahezu 200 Millionen Euro. Im Vergleich zur klassischen Gastronomie kommt der Fast Food-Markt aber trotzdem vermutlich mit einem blauen Auge davon, denn der positive Trend der vergangenen Jahre federt die Kontraktion signifikant ab. In den letzten vier Jahren wuchs der Umsatz mit Fast Food durchwegs rascher als die Gastronomie insgesamt. Und infolge sinkender Realeinkommen könnte der Marktanteilszuwachs heuer sogar besonders deutlich ausfallen.

2019: Umsatzplus von 1,3 Milliarden Euro

Im Jahr 2019 wurden mit Fast Food 1,3 Milliarden Euro umgesetzt. Das entsprach einem Plus von vier Prozent gegenüber Vorjahr. In der Systemgastronomie, also bei Anbietern wie McDonald's, Burger King, Subway und Co., stieg der Umsatz um 4,8 Prozent gegenüber Vorjahr, bei Würstel-, Kebab- und anderen Imbissständen um 1,8 Prozent gegenüber Vorjahr. Allerdings schrumpfte auch die Anzahl der nicht-organisierten Betriebsstätten abermals um fünf Prozent auf rund 1.400 Standorte, jedoch nicht zum Schaden der verbliebenen Imbissstände. Deren durchschnittlicher Betriebsumsatz erhöhte sich dadurch nämlich um sieben Prozent gegenüber Vorjahr. Mit durchschnittlich 300.000 Euro setzt ein Würstelstand trotzdem nach wie vor weniger als ein Zehntel einer typischen McDonald's-Filiale um.