Gesundheit

Laut Studie hat nicht jeder Infizierte Antikörper

Forscher haben bei einer Studie in Reichenau an der Rax herausgefunden, dass Menschen zwischen 15 und 40 Jahren meist keine Antikörper bilden.

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Die Reichenau-Studie zeigt unter anderem, dass nicht bestätigt Infizierte Antikörper gebildet haben, ein Drittel der Infizierten jedoch keine Antikörper hatten.<br>
Die Reichenau-Studie zeigt unter anderem, dass nicht bestätigt Infizierte Antikörper gebildet haben, ein Drittel der Infizierten jedoch keine Antikörper hatten.
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Reichenau an der Rax im Bezirk Neunkirchen in Niederösterreich zählte am Anfang der Pandemie zu den am meisten betroffenen Orten in Österreich. Im Frühjahr waren hier 70 Personen am Coronavirus erkrankt.  260 befanden sich zeitweise gleichzeitig in Quarantäne.

Wissenschaftler haben in der Gemeinde eine Antikörper-Studie durchgeführt. Ziel war es herauszufinden, wie viele Bewohner mit dem Virus in Kontakt gekommen waren und Antikörper gebildet hatten.

Dabei kam es zu zwei interessanten Erkenntnissen: Deutlich mehr Bewohner als bekannte Infizierte hatten Antikörper gebildet. Nur zwei Drittel der Infizierten hatten wiederum Antikörper entwickelt. Insgesamt nahmen 1.824 von insgesamt 2.524 Bürgern an der Studie teil. 49 davon waren in der Vergangenheit positiv auf das Coronavirus getestet worden. Nur bei 35 von ihnen konnten Antikörper nachgewiesen werden. Menschen zwischen 15 und 40 hatten fast keine Antikörper.

Durchseuchungsrate bei 6 Prozent

„Wie Sie wissen, ist die Impfstoffherstellung ein großes Thema, und für die Impfstoffe ist natürlich ganz wichtig, wie schnell, lange und gut man Antikörper bilden kann“, unterstrich Landessanitätsdirektorin Irmgard Lechner die Bedeutung dieses „sehr überraschenden“ Ergebnisses gegenüber dem ORF. „Die Altersgruppe zwischen 15 und 40 hat fast keine oder nur sehr wenig Antikörper gebildet“, so Lechner. Das steht zwar im Zusammenhang damit, dass bei milden Verläufen weniger Antikörper gebildet werden, dass jedoch häufig überhaupt keine vorhanden sind, sei überraschend.

„Setzt man die bekannten PCR-getesteten Personen zu allen Personen in Relation, so ermittelt man einen Anteil von Erkrankten von 2,8%. Nimmt man hingegen alle positiv auf Antikörper getesteten, so steigt der Anteil der Erkrankten auf 6,5%“, heißt es in der Studie. Das bedeutet, mehr als sechs Prozent der Reichenauer waren mit dem Coronavirus in Kontakt, mehr als die Hälfte unbemerkt. Die Durchseuchungsrate ist also höher als die Rate der Infizierten.

Positiv getestete Infizierte schilderten als häufigste Symptome Husten, Müdigkeit, Verlust des Geschmacks- und Geruchssinnes und Fieber. 12 Prozent hatten keine Symptome, wie es in der Studie heißt.

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    Treten Symptome in einer bestimmten Reihenfolge auf, kann das auf eine Coronavirus-Infektion hindeuten, wie <a href="https://www.heute.at/s/die-reihenfolge-der-symptome-kann-coronavirus-entlarven-100100738">Forscher</a>&nbsp;herausgefunden haben.
    Treten Symptome in einer bestimmten Reihenfolge auf, kann das auf eine Coronavirus-Infektion hindeuten, wie Forscher herausgefunden haben.
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