Gesundheit

Studie: Versammlungsverbot ist die wirksamste Maßnahme

Eine Untersuchung vergleicht die bisher getroffenen Corona-Pandemie-Maßnahmen einzelner Staaten auf ihre Wirksamkeit. 

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Eine Studie verglich die bisherigen Corona-Maßnahmen auf ihre Effektivität. 
Eine Studie verglich die bisherigen Corona-Maßnahmen auf ihre Effektivität. 
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Eine Studie hat untersucht, welche der Maßnahmen im Kampf gegen das Coronavirus bislang am effektivsten waren. 

Dazu wurden die Daten zu den verschiedenen staatlichen Eingriffen in 41 Ländern - inklusive Österreich - herangezogen. Dabei zeigte sich, dass die Schließung aller nicht lebensnotwendigen Geschäfte einen nur mäßigen Effekt erzielte, eine Vorschrift, zu Hause zu bleiben, nur einen geringen beziehungsweise nicht ablesbaren. Den größten Effekt erzielte das Versammlungsverbot von mehr als zehn Personen und die Schließung von Schulen und Hochschulen. 

"Starker Effekt von Schulschließungen"

Die Wissenschaftler verwendeten die Fallzahlen sowie die Anzahl der am Coronavirus verstorbenen Personen. Diese Zahlen setzten sie in Beziehung zu den Maßnahmen gegen die Ausbreitung der Krankheit in 34 europäischen und sieben nicht europäischen Ländern. Für die Berechnung des Effekts war hilfreich, dass die Maßnahmen zu unterschiedlichen Zeitpunkten gesetzt wurden: "Wenn alle Länder am selben Tag die gleichen nicht-pharmazeutischen Eingriffe vornehmen würden, wäre die individuelle Wirkung jedes nicht-pharmazeutischen Eingriffs nicht erkennbar", schreiben die Studienautoren. 

Zu ähnlichen Ergebnissen kam bereits im Juli eine Analyse österreichischer Forscher um Studienleiter Peter Klimek vom Complexity Science Hub Vienna und der MedUni Wien. Das Team identifizierte von 4.500 Maßnahmen das Social Distancing und die Schließung von Bildungseinrichtungen als die wahrscheinlich wirksamsten. Auch der Virologe Christian Drosten von der Berliner Charite nennt bei Twitter eine wichtige Erkenntnis aus der Studie: "Starker Effekt von Schulschließungen". Alle Experten verweisen dennoch auf die Wichtigkeit der Mischung der Maßnahmen. Zudem gäbe es Unsicherheiten bei der Modellierung. 

Die Untersuchung einer internationalen Forschergruppe um Jan Brauner von der University of Oxford ist in der Fachzeitschrift "Science" erschienen.

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    <strong>1. An „harmlosen“ Treffen teilnehmen: </strong>Lachen, essen, singen und atmen – die Verbreitungswege des Coronavirus sind vielfältiger Natur. Wer sich in den Wohnungen mit Freunden und Familie oft zu Dinner-Partys und anderen kleinen gesellschaftlichen Zusammenkünften trifft, riskiert eine Ansteckung. Die Treffen werden als harmloser eingestuft, als sie in Wahrheit sind. Die meisten Ansteckungen passieren jetzt, wo es kälter wird, bei solchen Events im kleinen Rahmen. Im Umkreis von den Liebsten bei unschuldigen Feiern kann man schon einmal für kurze Zeit das Coronavirus vergessen und dann wäscht man sich nicht so oft die Hände, trägt keine Maske und ist vielleicht sorgloser, was Abstände angeht. <br>
    1. An „harmlosen“ Treffen teilnehmen: Lachen, essen, singen und atmen – die Verbreitungswege des Coronavirus sind vielfältiger Natur. Wer sich in den Wohnungen mit Freunden und Familie oft zu Dinner-Partys und anderen kleinen gesellschaftlichen Zusammenkünften trifft, riskiert eine Ansteckung. Die Treffen werden als harmloser eingestuft, als sie in Wahrheit sind. Die meisten Ansteckungen passieren jetzt, wo es kälter wird, bei solchen Events im kleinen Rahmen. Im Umkreis von den Liebsten bei unschuldigen Feiern kann man schon einmal für kurze Zeit das Coronavirus vergessen und dann wäscht man sich nicht so oft die Hände, trägt keine Maske und ist vielleicht sorgloser, was Abstände angeht.
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