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Studie zeigt, wer auch ohne Pflicht noch Maske trägt

Die Corona-Maßnahmen werden vielerorts immer mehr zurückgefahren. Auch in Wien soll die Maskenpflicht bald enden. Doch nicht alle werden sie ablegen.

Christine Scharfetter
Menschen, die sich selbst als weniger attraktiv empfinden, tragen in der Öffentlichkeit länger Masken, als andere – laut Studie.
Menschen, die sich selbst als weniger attraktiv empfinden, tragen in der Öffentlichkeit länger Masken, als andere – laut Studie.
Getty Images/iStockphoto

Seit drei Jahren sind Masken zu unseren täglichen Begleitern geworden. Doch mittlerweile werden vielerorts sämtliche Corona-Maßnahmen nach und nach aufgehoben. Auch in Österreich soll im Frühjahr im letzten Bundesland, Wien, die FFP2-Maskenpflicht abgeschafft werden.

Das Tragen der Maske ist ab dann freiwillig – und wird von Virologen sowie Corona-Experten vor allem in geschlossenen Räumen mit vielen Personen wärmstens empfohlen. Wer dem nachkommen wird, zeigt jetzt eine im Fachmagazin "Frontiers in Psychology" veröffentlichte Studie.

Der Attraktivität wegen

Demnach werden vor allem Menschen, die sich selbst als weniger attraktiv wahrnehmen, in Zukunft in bestimmten Situationen eher zur Maske greifen. "Unsere Ergebnisse zeigten, dass Personen, die sich selbst für unattraktiv halten, eher bereit waren, eine Maske zu tragen, da sie glaubten, dass dies ihrer Attraktivität zugute kommen würde", stellten die Autoren in dem Bericht fest. 

Das sei ein eindeutiger Hinweis darauf, dass sich das Tragen von Masken von einer Schutzmaßnahme während der Covid-19-Pandemie hin zu einer Selbstdarstellungstaktik entwickle. Dies sei jedoch nur dann der Fall, wenn Menschen zu diesem Zeitpunkt gerade besonders motiviert sind, einen guten Eindruck zu hinterlassen, betonte Co-Autor Incheol Choi, Professor für Psychologie an der Seoul National University in Südkorea, gegenüber "Fox News Digital".

Damit wurde in der Studie auch die Hypothese aufgestellt, dass jene mit einer hohen selbst wahrgenommenen Attraktivität weniger wahrscheinlich eine Maske tragen. Der Grund: Die Maske erschwere es ihnen auf andere einen guten Eindruck zu machen.

Drei Studien

Um zu diesen Ergebnissen zu gelangen, führten die Wissenschaftler eigentlich drei unterschiedliche Studien durch: Für die erste Studie wurden 244 Personen in den USA befragt, ob sie während eines Vorstellungsgesprächs eine Maske tragen würden –und ob die Gesprächspartner sie dadurch attraktiver finden würden.

Die zweite Studie mit 344 Teilnehmern bestätigte die Ergebnisse des ersten Experiments, obwohl dieses Mal auch Kompetenz und Vertrauenswürdigkeit eine zentrale Rolle spielten.

Für die dritte Studie wurden 442 Probanden nach dem Zufallsprinzip in zwei Teams aufgeteilt: Einer Gruppe wurde gesagt, dass sie mit einem Hund Gassi gehen, während die anderen Teilnehmern erklärt wurde, dass sie zu einem Vorstellungsgespräch gehen würden. "Wir haben versucht zu zeigen, dass der Einfluss der selbst empfundenen Attraktivität auf das Tragen von Masken tendenziell nur vorhanden ist, wenn Personen hochmotiviert sind, andere zu beeindrucken", so Choi.