Wien

Studierende besetzten größten Hörsaal der TU Wien

Studierende besetzten das Audimax der TU Wien und demonstrierten damit gegen die mangelhaften finanziellen Mittel und die konservative Lehre der Uni.

Das Audimax, der größte Hörsaal der TU Wien.
Das Audimax, der größte Hörsaal der TU Wien.
GEORG HOCHMUTH / APA / picturedesk.com (Symbolbild)

Eine Gruppe von Studierenden besetzte seit Montag, 10 Uhr, das Audimax, den größten Hörsaal der TU Wien. Anlass dafür ist die fast einmonatige Schließung der Universität ab Mitte Dezember. Die Einstellung des Unibetriebs stellt eine Sparmaßnahme gegen das geringe Budget des Rektorats dar. Das Ministerium war zuvor nicht bereit, das Finanzbudget der Uni im erforderlichen Maße aufzustocken.

Diese Schließung sehen die Besetzer als ein Zeichen fehlender Verantwortung seitens der Bundesregierung und des Rektorats. Studierenden wird die Möglichkeit genommen, sich auf Prüfungen vorzubereiten, Semesterarbeiten zu finalisieren oder Labore, Werkstätten und Bibliotheken dafür zu nutzen. Auch können die Studierenden in dieser Zeit die universitären Räume nicht für Austausch und Selbstorganisation nutzen, kurz nachdem diese Räume durch die Corona-Pandemie lange nicht zugänglich waren.

"Leistungsdruck verstärkt sich"

"Die Uni Schließung war eine Drohung seitens des Rektorats an das Ministerium, dabei werden Angehörige der TU Wien instrumentalisiert. Die Folgen davon tragen jetzt Studierende sowie Mitarbeitende, es findet hier nur eine Umwälzung der Probleme statt und der ohnehin große Leistungsdruck verstärkt sich noch mehr", so Paul Guderian, Teil der Bewegung TU.besetzt

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    Die Studierenden protestierten am Montag "Für eine Uni mit Zukunft".
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    Helmut Graf "Heute"

    Ein weiterer Grund für diese Besetzung ist auch die fehlende Verantwortung, kritisch sowie zukunftsorientiert zu Lehren und auf die multiplen Krisen Bezug zu nehmen. Fachspezifische Auseinandersetzungen mit gesellschaftlich relevanten Themen wie Queer-Feminismus, Klimakrise sowie Ethik sind zu wenig bis gar nicht in den Studienplänen vertreten. Studierende werden somit nicht adäquat auf die Herausforderungen der Zukunft vorbereitet.

    "Alle Mittel bündeln"

    "Dabei wäre es genau jetzt wichtig, alle Mittel zu bündeln, um gemeinsam gegen die Klimakrise anzukämpfen. Bildung und Wissenschaft spielen dabei eine zentrale Rolle. An der Finanzierung der Uni zu sparen, ist indirekt das Sparen an unserer Zukunft. Die TU muss endlich wahrnehmen, dass Technik nicht unpolitisch ist und die ewig gestrige Lehre reformieren. Wir wollen dafür basisdemokratisch einen Raum schaffen, den wir sonst nicht haben", sagt Clara aus dem besetzten Audimax.

    Die neue Bewegung TU.besetzt solidarisiert sich auch mit den vorhergegangenen Besetzungen diverser Universitäten, allen voran die über vierwöchige Besetzung des C1 am Campus Uni Wien. Die genannten Probleme seien nicht nur an der TU Wien zu spüren, sondern zeichnen sich im gesamten universitären Bildungssystem ab.

    Raum zum Austausch

    Mittels der Besetzung soll ein Raum zum Austausch und zur politischen Positionierung zwischen TU Wien Studierenden sowie weiteren Vertreter aller Universitäten geschaffen werden. Der Austausch soll vor allem auch mit dem wissenschaftlichen, künstlerischen und allgemeinen Personal verstärkt stattfinden. Gemeinsam sollen die bereits genannten sowie weitere Themen ausgearbeitet und formuliert werden.

    Um die Studierbarkeit möglichst wenig einzuschränken, wollen die Studierenden keine Prüfungen im Audi Max blockieren, diese werden weiterhin stattfinden.

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