Welt

Sturm "Burglind" machte Kranich-Dame zur Witwe

Heute Redaktion
Teilen
Picture

Während des Sturms "Burglind" wurde ein Kranich von einem Baum erschlagen. Seine Partnerin, der er ein Leben lang treu war, muss jetzt alleine weiterleben.

Es war unzertrennlich, das Kranichpaar im Blauweiher im Tierpark Goldau im Schweizer Kanton Schwyz. Seit sieben Jahren wichen sich die beiden namenlosen Vögel nicht von der Seite: Kraniche bleiben sich nämlich ein Leben lang treu.

Um ihre Liebe immer wieder zu bekräftigen, führten sie im Frühling, aber auch außerhalb der Paarungszeit, oft spektakuläre Balztänze auf. Dabei sprangen sie mit offenen Flügeln in die Luft, ließen einen trompetenähnlichen Ruf ertönen, verbeugten sich und umkreisten einander. Kraniche gehören laut Tierpark-Kurator Martin Wehrle zu den wenigen Vogelarten, die monogam leben. Dies tun auch etwa Bartgeier, die Mehrheit der Vogelarten hat wechselnde Partner.

Tierpark sucht neuen Lover

Doch seit Burglind vergangene Woche über den Tierpark Goldau fegte und 50 Bäume wie Streichhölzer knickte, ist das Kranich-Weibchen einsam: Ihr Liebster wurde von einem umstürzenden Baum erschlagen. Besonders einsam wird sich die überlebende Kranich-Dame in einigen Wochen fühlen, wenn wieder der Frühling ins Land zieht: "Während der Brutsaison wird sie einen neuen Partner suchen wollen", sagt Wehrle.

Der Tierpark will versuchen, einen neuen Kranich-Mann an den Blauweiher zu bringen. Doch zu viel Hoffnung darf sich die Kranich-Frau nicht machen: "Das ist nicht einfach, da es nur wenige erfolgreiche Kranichzüchter gibt." Nicht viele Zoos würden die Vögel halten.

Zu hoffen ist, dass dennoch für die Kranichdame bald ein passender Partner gefunden wird. Die Vögel werden in Zoos bis zu 40 Jahre alt. (mme)