Der Hauptplatz in Graz war am Montagnachmittag zum Bersten gefüllt. Mehr als 10.000 "Blackys" feierten ihre Meisterhelden einen Tag nach dem fixierten Titel in der Bundesliga. Nach dem Cup-Triumph gegen Rapid eroberten Sturm das zweite Double der Klub-Geschichte.
Die Fans bejubelten jene Sturm-Stars, die nicht einmal 24 Stunden zuvor mit dem 2:0-Heimsieg gegen Klagenfurt in der steirischen Hauptstadt Serienmeister Salzburg entthront hatten.
Den Profis waren die Strapazen einer wohl kurzen Nacht deutlich anzumerken. Im Mittelpunkt: Arsenal-Leihstürmer Mika Biereth.
Der Däne, gebürtige Londoner, zog mit einer schwarzen Langhaar-Perücke und einem aufgeklebten Schnauzbart die Blicke auf sich. Was es damit auf sich hatte? Der 21-Jährige antwortete auf der Bühne auf Englisch nach der feuchtfröhlichen Partynacht trocken: "Wir haben einfach eine gute Zeit."
Kollege Yusuf Gazibegovic hatte seinen Mitspieler zuvor als Partytiger Nummer 1 entlarvt, verraten: "Der hat noch immer nicht geduscht, rennt noch in seinem Trikot herum." Tatsächlich: Während die Mitspieler Größtenteils in eigens bedruckten Meister-Shirts auf der Bühne standen, hatte Biereth immer noch Trikot und Matchhose an. Einzig die Fußballschuhe hatte er gegen Badeschlapfen eingetauscht.
Ein weiteres Highlight der Fete: Der kurze Auftritt von Co-Trainer Uwe Hölzl. Der Ilzer-Assistent ist bekannt für seine emotionalen Kabinen-Ansprachen mit bildlichen Vergleichen. Am Montag krächzte er mit angeschlagener Stimme, gab das Mikro rasch wieder ab.