Welt

Sturm zerquetscht Auto und tötet 3-fache Mutter

Heute Redaktion
Teilen

Wie soll man sich dagegen schützen? Julie Sillitoe, 49, trotzte dem Sturm, der momentan England unter Wasser setzt. Mitten in der Londoner Innenstadt fühlte sie die Taxifahrerin in ihrem Auto sicher. Dann stürtze das Haus neben ihr ein, die Trümmer zerquetschten ihr Auto. Sie ist nur eine von zwei Toten. 140.000 Haushalte sind ohne Strom, sogar die Royals schleppen Sandsäcke, um der Naturkatastrophe zu trotzen.



Kurz nach 23 Uhr wurde Julies Taxi in Kingsway in London von einem Haus zerquetscht. Die 49-jährige Mutter von drei Söhnen hatte neben dem Haus gehalten, als Teile des Gebäudes auf die Straße krachten und das Auto unter sich begruben, wie die "Daily Mail" berichtete. Julies zwei Passagiere, ein 25-jähriger Mann und eine 24-jährige Frau, mussten verletzt ins Spital gebracht werden. Auch ein Passant, der neben dem Taxi stand, wurde von den Trümmern erwischt und musste ins Krankenhaus.

Themse mit höchsten jemals gemessenen Wasserstand

Die Wassermassen, die sich im Jänner durch London wälzten, übersteigen alles bisher dagewesene. Seit Messungsbeginn im Jahr 1883 wurde im Jänner noch nie so viel Wasser gemessen. Zum gefährlichen Nass kommt der Wind, dem auch das Gebäude zum Opfer fiel, dass Julie Sillitoe das Leben kostete.

Mann stirbt, als Brecher Ozeanriesen trifft

Der Sturm forderte auch ein zweites Todesopfer. Ein 85-Jähriger war auf einem Kreuzfahrtschiff, als ein Brecher den Ozeanriesen im Ärmelkanal ins Schwanken brachte. Der Mann stürzte so heftig, dass er starb. Eine weitere Verletzte musste ausgeflogen werden. Laut Reederei drückte die Welle außerdem ein Fenster des Schiffes ein. An Bord waren 735 Passagiere.

140.000 Haushalte ohne Strom

Der Sturm erschüttert die ganze Britische Insel. 140.000 Haushalte sind ohne Strom, unzählige Straßen sind durch umgestürzte Bäume blockiert. Die Bahn stellte auf mehreren Strecken ihren Betrieb ein. Auch der Londoner Flughafen Heathrow strich eine Reihe von Flügen. Überall im Land werden Sandsäcke gestapelt, um die Gebäude vor den Wassermassen zu schützen. In Windsor schleppen sogar Prinz William und Harry. Im Dorf Moorland in Somerset hat das Wasser einen ganzen Küstenstrich unter Wasser gesetzt. Nur ein Haus blieb verschont. Der Besitzer errichtete einen meterhohen Erdwall um sein Anwesen.

2.000 Soldaten schuften im nässesten Jänner seit 250 Jahren

Mehr als 2.000 Soldaten und 70 Prozent der Feuerwehr- und Rettungskräfte waren in Großbritannien in den Überschwemmungsgebieten im Einsatz. Der Gouverneur der Bank von England, Mark Carney, hatte bereits gewarnt, der nässeste Jahresbeginn seit 250 Jahren könnte die langsame Erholung des Landes von seiner Rezession gefährden.

Frankreich: Hunderte mussten im Zug übernachten

Mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 140 Kilometern pro Stunde fegte Sturmtief "Ulla" am Freitagabend über die französische Bretagne hinweg. Bis zu 115.000 Haushalte waren dort ohne Strom, hunderte Bahnpassagiere verbrachten die Nacht in Notunterkünften oder abgestellten Zügen, weil die Bahn aus Sorge vor umstürzenden Bäumen vorsorglich den Schienenverkehr in den am meisten gefährdeten Regionen eingestellt hatte. Im Lauf des Samstag verbesserte sich die Lage wieder, gegen Mittag waren noch 70.000 Haushalte ohne Strom.

APA/red.