Österreich

Stützmauer der A13 erschlägt Lkw-Fahrer

Heute Redaktion
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Auf der Brennerautobahn (A13) in Tirol haben sich am Dienstag früh aus noch unbekannter Ursache Teile einer Stützmauer gelöst und sind auf die Fahrbahn gestürzt. Der Fahrer eines deutschen Sattelzugs wurde unter den Trümmern getötet. Polizei, Feuerwehr und Rettung sind im Großeinsatz.

Eine tonnenschwere Stützmauer ist Dienstag früh auf die Südspur der Brennerautobahn (A13) nach der Mautstelle Schönberg im Tiroler Stubaital gestürzt und hat dabei einen Lkw aus Deutschland unter sich begraben. Der Fahrer wurde unter den Trümmern getötet. Während der Bergearbeiten und im Hinblick auf die weitere Instabilität des Hanges, soll die Sperre von zwei Fahrspuren vorerst weiter aufrecht bleiben, teilte die Asfinag an.

"Die Bergearbeiten gestalten sich aufgrund des hohen Gewichts der Betonplatten sehr schwierig", schilderte Markus Widmann vom Landespolizeikommando. Neben zwei Schwerlastkränen und einem weiteren Kran waren ein Abschleppdienst sowie mehrere Feuerwehren, die Rettung und Polizei an Ort und Stelle. Die genau Identität des Verunglückten sollte im Laufe des Nachmittags geklärt werden.

Mithilfe der Kräne mussten die tonnenschweren Betonplatten in einer Größe von rund zehnmal sieben Metern weggehoben werden. Erst nach der Freilegung des Führerhauses konnten die Rettungskräfte zu der im Wrack eingeklemmten Leiche mit Hilfe von Bergescheren vordringen, sagte ein Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr Schönberg.

Vor einigen Wochen geprüft

Nach Angaben der Asfinag sei die umgestürzte Stützmauer zuletzt "vor wenigen Wochen von Experten" geprüft worden. "Nach ersten Erkenntnissen ist die Mauer, die 1980 errichtet wurde, direkt an der statischen Stützkonstruktion des sogenannten Spornes gebrochen und Richtung Fahrbahn geklappt", hieß es in einer Presseaussendung.

Nach derzeitigem Wissenstand sei eine Überbeanspruchung durch erhöhten Erddruck aufgrund von Schmelzwasser eingetreten. Ein Landesgeologe, Planer und Bodenmechaniker würden an Ort und Stelle sein. Feuerwehrmänner würden das nachrutschende Erdmaterial mit Sandsäcken sichern.

Unglück kurz nach der Mautstelle

Das Unglück ereignete sich gegen 5.15 Uhr kurz nach der Mautstelle. Aufgrund der Verkehrsbehinderungen kam es anfänglich in Richtung Süden zu Rückstau bis in die Schönberg-Galerie, sagte Asfinag-Sprecher Alexander Holzedl. Auf zwei Fahrstreifen werden die Fahrzeuge an der Unfallstelle vorbeigeschleust.

Anlässlich des aktuellen Vorfalls wolle der österreichische Straßenerhalter "rasch eine gesonderte österreichweite sicherheitstechnische Untersuchung dieser Konstruktionen starten". Dabei werde ein Schwerpunkt auf den Stützmauern in Westösterreich liegen, die schnee- und witterungsbedingt besonders starken Beanspruchungen ausgesetzt seien.