Österreich

Suche nach vermissten Bergsteigern fortgesetzt

Heute Redaktion
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Bild: ZOOM-Tirol

Ein 41-jähriger Tiroler Bergführer und ein deutscher Urlaubsgast werden seit Mittwochabend in den Zillertaler Alpen vermisst. Bergrettung und Alpinpolizei suchen mit einem Hubschrauber nach den Bergsteigern, gehen aber vom Tod des Duos aus.

Wie die Polizei mitteilte, planten die beiden Männer auf den 3.379 Meter hohen Großen Löffler in den Zillertaler Alpen zu gehen. In der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag hätten sie noch auf der Kreuzerhütte übernachtet, hieß es. Seitdem fehlt von den beiden jede Spur.

Die an der Suchaktion beteiligten Einsatzkräfte gehen davon aus, dass die beiden Vermissten tödlich verunglückt sind. Dies erklärte der stellvertretende Obmann der Bergrettung Mayrhofen, Michael Knauer. Der 41-jährige Bergführer und der deutsche Urlaubsgast, dessen genauere Identität vorerst nicht bekannt war, dürften an einer Felswand mehrere hundert Meter abgestürzt und dann in eine Randspalte gefallen sein. An der Randspalte beim sogenannten "Löffler Kees" habe man einen Rucksack und verschiedene andere Gegenstände gefunden, die den beiden Vermissten zuzuordnen wären, meinte der Bergretter.

Einsatzkräfte, die auf der Suche nach den Vermissten den Nordgrad des Großen Löfflers bekletterten, entdeckten dort einen großen Felsausbruch. "Der Verdacht liegt nahe, dass da was ausgebrochen ist und sie danach in die Spalte stürzten", sagte der stellvertretende Bergrettungs-Obmann.

Der Einsatz wurde am Donnerstagnachmittag zwischenzeitlich abgebrochen und erst am Freitagvormittag wieder aufgenommen. Die Erwärmung sei einfach zu groß, es sei zu gefährlich, denn viele Steine würden herunterstürzen. Es sei unmöglich, in die Spalte hinabzusteigen, erklärte Knauer, der sich äußerst betroffen über den wahrscheinlichen Tod des Bergführers, der auch sein Bergrettungskamerad war, zeigte.

Man sei "wie gelähmt", es habe sich um einen hochprofessionellen Bergführer gehandelt. Man überlege nun, für die Fortsetzung des Einsatzes am Freitag eine Spezialistengruppe zusammenzustellen, um letztlich "Gewissheit zu haben". Auch der Einsatz von technischen Hilfsmitteln werde angedacht.

Die Abgängigen hatten von Dienstag auf Mittwoch auf der Greizer Hütte übernachtet und brachen am Mittwoch um 5 Uhr zu ihrer Bergtour auf. Um 14 Uhr hätten sie wieder bei der Greizer Hütte eintreffen sollen. Als sie um 16 Uhr immer noch nicht dort ankamen, wurde die Bergrettung verständigt. An der Suchaktion beteiligten sich laut Polizeiangaben seitdem neben der Bergrettung unter anderem die Alpinpolizei, Lawinenhundeführer, der Hubschrauber des Innenministeriums und der Notarzthubschrauber Heli 4.

APA/red.