Österreich

Suchtgiftkranke wurden von Ärztin mit Stoff versorgt

Heute Redaktion
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Bild: DPA

Quellen für Rauschgift verbreiten sich in der Giftler-Szene schneller als der Schall. So wurde rasch bekannt, dass eine 55-jährige Ärztin in Wien-Liesing Suchtgiftkranken über Privatrezepte zu größeren Mengen von verschreibungspflichtigen Medikamenten verhalf. Die Medizinerin wurde nun wegen schwerer Körperverletzung und gewerbsmäßigem Betrug angezeigt.

Kriminalbeamte kamen durch monatelangen Ermittlungen in der Suchtgiftszene auf die Spur der Ärztin. 80 drogenkranke Patienten der Dame wurden observiert und vernommen. Sie hatte über eine Zeitraum von acht Jahren mit ungefähr 9.800 Privatrezepten eine Menge von 338.000 Stück verschrieben.

Durch die zu großzügige Verschreibung der Somnubene-Tabletten kam es teilweise auch zu einer Gesundheitsschädigung bzw. sogar zu Abhängigkeit der Patienten wegen der zu hohen Dosierung. Außerdem hatte sie der WGKK ärzliche Leistungen wie diagnostisch-therapeutische Gespräche zwar verrechnet, aber nie abgeleistet.

Der Wiener Gebietskrankenkasse entstand durch die Verrechnung der nicht erbrachten Leistungen ein Schaden von ca. 100.000.- Euro. Die 55-Jährige wurde wegen schwerer Körperverletzung (zu hohe Dosierung), wegen schweren gewerbsmäßigen Betruges und nach dem Suchtmittelgesetz angezeigt.