Ganz Österreich soll Corona-getestet werden, in Südtirol sind die Massentests bereits angelaufen. Seine Erfahrungen damit beschrieb Südtirols Landeshauptmann Arno Kompatscher in der Nacht auf Donnerstag in der ORF-"ZiB2" bei Moderator Armin Wolf. 62 Prozent haben sich in Südtirol bei den Massentests testen lassen: "Wir waren sehr erfreut über die Teilnahme", so Kompatscher. Dass ein Prozent dabei positiv war, sei nicht überraschend gewesen.
"Dass wir nicht alle erreichen können, war klar", so der Landeshauptmann. Man habe einen Großteil der Infektionsketten durchbrechen können, natürlich gebe es bei den Testverweigerern auch einen Teil positiver Fälle. Dass die Testung nicht bisher wiederholt worden war, liege an der Größe des Tests. Man habe nur acht Tage zur Vorbereitung gehabt und in den Gemeinden mit digitaler Anmeldung habe die Testdurchführung besser funktioniert, so Kompatscher.
„"Eine wirtschaftliche Katastrophe, ich kann mir das überhaupt nicht vorstellen"“
"Ich bin jetzt nicht der, der Bundeskanzler Sebastian Kurz Ratschläge gibt", so der Landeshauptmann. Sein Tipp für Österreich sei aber, die Bevölkerung so gut wie möglich in die Vorhaben und Planungen mit einzubeziehen und ihr zu zeigen, dass sie jetzt aktiv etwas "Positives" leisten könne, statt ständig Regeln und Maßnahmen zu erleiden. Vereine und Sozialpartner seien zudem mit einbezogen worden, was für einen zusätzlichen Schub bei den Testungen gesorgt habe, so der Landeshauptmann.
"Es ist in der Tat eine Momentaufnahme", so Kompatscher, sie sei aber wichtig "um ein Bild" zu bekommen und damit sehr viele Infektionsketten zu durchbrechen. Stillstand dürfe es jetzt aber keinen geben, denn Folgetests seien bereits in Arbeit. In puncto Ski-Verbot bis Mitte Jänner sagt Kompatscher: "Es geht darum zu schauen, können Lifte aufmachen." Jetzt gehe es schon darum, ob Weihnachten überhaupt sicher sei, da müssten Unternehmer und Bürger Planungssicherheit bekommen. "Eine wirtschaftliche Katastrophe, ich kann mir das überhaupt nicht vorstellen", so Kompatscher zu einem drohenden Ausfall des Wintertourismus in Südtirol.