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Supermarktchef steckte 20.000 Euro ein - für seine K...

Heute Redaktion
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Bild: Fotolia

Der ehemalige Filialleiter eines Wiener Supermarktes wurde zu sechs Monaten bedingt und Schadensgutmachung verurteilt, nachdem er über einen längeren Zeitraum seinen Arbeitgeber aber auch seine Mitarbeiter um mindestens 20.000 Euro betrogen hatte. Das Geld gab er für seine Katze aus.

Der 35-Jährige gab am Dienstag vor dem Wiener Landesgericht zu, wieso er so dringend Geld brauchte: "Es ist eine Rassekatze. Ich habe einmal 1.200 Euro für eine Operation zahlen müssen." Außerdem zahlte er die Raten seine Lebensversicherung damit.

An das Geld kam er, in dem er angebliche Retourwaren manipulierte oder den Bruch von teuren Alkoholika vortäuschte - am liebsten Whiskey oder Champagner. Außerdem betrog er seine Angestellten bei der Abrechnung: Er führte die Kassastandabrechnung an Stelle einiger Kassierinnen durch, zweigte Geld ab und warf ihnen dann den Fehlbetrag vor. Diesen mussten die betroffenen Mitarbeiter dann aus eigener Tasche erstatten.

Einer Angestellten nahm er so insgesamt 1.200 Euro, einer anderen 200 Euro ab. Besonders schlimm war es für einen minderjährigen Lehrling, den er zwang, bereits im zweiten Lehrjahr Kassadienst zu machen. Ihm fehlten immer wieder größere Beträge - einmal sogar soviel, dass er seine gesamte Lehrlingsentschädigung für einen Monat zurückzahlen musste.

Unwissenheit von Lehrling ausgenutzt

Der Bursch wusste gar nicht, dass Lehrlinge laut Gesetz gar nicht für Fehlbeträge verantwortlich gemacht werden dürfen und dass auch nicht auf seine Lehrlingsentschädigung für Schadensgutmachungen zurückgegriffen werden darf.

Die Supermarktkette hatte sich schließlich im August 2016 von dem Filialleiter getrennt und ihn angezeigt, nachdem sein Handeln aufgeflogen war. Das Geld muss der Mann jetzt allen Geschädigten zurück zahlen.