Wirtschaft

Supermärkte sperren nun um 19 Uhr ihre Türen zu

Am Donnerstagabend meldeten Wirtschaftskammer und ÖGB einen Durchbruch bei Corona-Maßnahmen für den Einzelhandel. Die Öffnungszeiten ändern sich.

Heute Redaktion
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Penny-Markt in Wiener Neudorf (Archivfoto). Supermärkte sollen nun um 19 Uhr zusperren.
Penny-Markt in Wiener Neudorf (Archivfoto). Supermärkte sollen nun um 19 Uhr zusperren.
Bild: picturedesk.com/APA

Seit Tagen fordert der Einzelhandel einen besseren Schutz und eine Entlastung in Zeiten der Corona-Krise. Am späten Donnerstagabend gaben Harald Mahrer, Präsident der Wirtschaftskammer, und Wolfgang Katzian, Präsident des ÖGB, eine Einigung, oder wie es Katzian nennt, einen "Kompromiss", in der ORF-"ZiB 2" bekannt.

Während der ÖGB eine Schließung der Supermärkte um 18 Uhr gefordert hatte, wurde laut Mahrer die Schließung nun mit 19 Uhr beschlossen. Außerdem sollen schwangere Mitarbeiter freigestellt und Risikogruppen in anderen Tätigkeitsbereichen eingesetzt werden. Außerdem werden Regale schneller befüllt, Masken und Arbeitshandschuhe bereitsgestellt.

"Schäbig, weil nicht notwendig"

"Es geht darum, dass wir Öffnungszeiten über 20 Uhr hinaus hatten, ab halb 4 am Nachmittag gehen die Besuche in den Supermärkten aber zurück. Insgesamt ist es ein gutes Paket, dass für einen besseren Schutz sorgt", so Katzian. Umgesetzt worden seien eine Bodenkennzeichnung in Märkten, höhere Intervalle der Reinigung und Desinfektion sowie Plexiglasscheiben als Schutz für Mitarbeiter.

Was die Arbeitslosenzahlen betrifft – alleine von Montag bis Mittwoch wurden 74.000 Menschen in Österreich gekündigt – verteidigen sowohl Mahrer als auch Katzian das Kurzarbeitspaket der Regierung. "Es ist ein Drama, wir würden uns wünschen, dass mehr Firmen das Kurzarbeitspaket in Anspruch nimmt", so Mahrer. Es sei ein "tolles, unbürokratisches, hochflexibles Modell". Leute rauszuschmeißen, sei "schäbig, weil nicht notwendig", so Katzian. Auch er plädiert dafür, dass sich Unternehmen das Modell genauer ansehen.