Österreich

Supermond erhellt den Nachthimmel Österreichs

Das Jahr 2018 begann mit einem Spektakel. In der Nacht auf Dienstag gab es einen Supermond, zudem folgt Ende des Monats ein Blue Moon.

Heute Redaktion
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Der "Supermond".
Der "Supermond".
Bild: picturedesk.com

Schon am 3. Dezember 2017 war ein eindrucksvoll leuchtender Supermond zu sehen, der aber von jenem in der Nacht auf Dienstag in den Schatten gestellt wird. Dieses Mal ist die Distanz des Mondes zur Erde um 1.000 Kilometer geringer, weshalb er nicht nur noch heller, sondern auch viel größer (7 Prozent) erschien. Die geringste Mond-Distanz war um 22:48 Uhr erreicht.

Die vollendete Vollmondphase erreichte der Mond dann um 3:24 Uhr. Im Jänner wird sich aber ein noch selteneres Ereignis abspielen: Es gibt zwei Vollmonde im selben Monat. Das heißt, es kommt zu einem Blue Moon. So wird der zweite Vollmond innerhalb eines Monats genannt. In der Umgangssprache meint man mit dem Spruch "Once in a blue moon" entsprechend etwas sehr Seltenes.

Schlaflose Nächte?

Der Vollmond beschert aber auch vielen Menschen scheinbar schlaflose Nächte. Zumindest ist das einer der vielen Mythen, die rund um den Mond entstanden sind. Doch gibt es Beweise dafür, dass sich die Mondphase auf den menschlichen Schlaf auswirkt? Schlafen wir bei Vollmond tatsächlich schlechter? Eine Schweizer Studie aus dem Jahr 2013 ist die einzige, die behauptet, das beweisen zu können. Sie wurde jedoch mittlerweile als unseriös entlarvt, da sie nur 33 Teilnehmern in insgesamt 27 Vollmondnächten beobachtete.

Dutzende seriöse Studien, die mit 1.200 bis 2.000 Teilnehmern und Beobachtungszeiträumen von mehreren Monaten arbeiteten, kamen auf ein anderes Ergebnis: Es gibt keinen Zusammenhang zwischen der Mondphase und der Schlafqualität. "Hinweise auf einen signifikanten Effekt des Mondes auf den Schlaf wurden nicht gefunden", heißt es etwa in einer Studie mit über 2.000 Probanden.

Warum ist der Mythos so hartnäckig?

Die Wissenschaft entkräftet diesen Aberglauben schon seit 20 Jahren - 1997 gab es die erste Studie dazu. Doch warum hält sich dieser Mythos so hartnäckig? Astronomie-Professor Jean-Luc Margot von der University of California (UCLA) hat sich ausführlich damit beschäftigt: "Der Mond ist unschuldig", ist er überzeugt.

Dass viele Menschen trotzdem noch an die Macht des Mondes glauben, schreibt er dem "Confirmation Bias", also dem Hang zur Bestätigung, zu. Menschen interpretieren Informationen ihren Überzeugungen nach. Daten, die dem widersprechen, werden leicht ignoriert. Man nennt es auch selektive Wahrnehmung.

Der Glaube macht es aus

Wer an einem stressigen Tag, an dem scheinbar alle verrückt spielen, am Himmel einen Vollmond entdeckt, fühlt sich dadurch bestätigt. Ein ähnlicher Tag in einer anderen Mondphase wird dagegen als nichts besonderes wahrgenommen. Schlafforscher und Präsident der österreichischen Gesellschaft für Schlafmedizin und -forschung drückt es so aus: "Wenn jemand glaubt, er kann in dieser Nacht kaum schlafen, schläft er schlecht." (red)