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Susan und Wynn stehen für die Corona-Krise der USA

Heute Redaktion
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Eine völlig erschöpfte Spitalsärztin sitzt am Boden, ihre Hand ruht auf Wynn, dem Labrador, den sie zum Therapiehund ausbildet. Derzeit braucht sie ihn selbst.

Susan Ryan ist Ärztin im Krankenhaus von Denver im US-Bundesstaat Colorado. Wie alle Ärzte im Land ist sie wegen der Coronavirus-Pandemie derzeit im Dauereinsatz. Die Zahl der Infizierten in den USA ist inzwischen bereits über die in China hinausgeschossen. Ein Foto von Ryan in einer Pause mit ihrem Hund Wynn zeigt das Ausmaß der Überlastung.

Zu sehen ist wie die Ärztin völlig entkräftet am Boden des Spitals sitzt. Maske und Schutzhaube mit Visier verdecken ihr Gesicht, nur ihre Augen sind zu sehen. Der Blick ist vor Erschöpfung völlig leer. Sie postete das Foto wortlos auf Facebook, wo er sofort tausendfach verbreitet wurde.

Wynn ist ein einjähriger Labrador und Therapiehund in Ausbildung. Normalerweise bringt Ryan ihn ins Spital um die Patienten aufzumuntern. Inzwischen brauchen ihn auch sie und ihre Kollegen. "Ich habe nach einem Turnus die Hände gewaschen und mich auf den Boden geworfen und gesagt: Kann ich kurz eine Minute mit Wynn verbringen?" Dann sei das Foto gemacht worden, erzählt sie CNN.

"All diese Dinge, die man sieht und hört und nicht mehr aus seinem Kopf bekommt, hinterlassen Spuren", sagt Ryan. Wo sie Wynn früher vor allem wegen ihrer Patienten ins Spital brachte, so hat sie nun auch für ihre Kollegen in der Notaufnahme die Möglichkeit eingerichtet, einige Minuten mit Therapiehunden und Welpen zu verbringen. "Es hilft, wieder runter und zu sich selbst zu kommen", sagt Ryan.

Therapiehund für Kinder, Erwachsene und Veteranen

Die Organisation, für die Wynn ausgebildet wird, heißt "Canine Companions" und stellt Therapiehunde für Erwachsene, Kinder und Kriegsveteranen mit Behinderungen zur Verfügung. Die Organisation hat inzwischen einen Livestream eingerichtet, auf dem man süße Hundewelpen beim Kuscheln live beobachten kann.