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Mann isst Sushi und verliert seinen Arm

Zu rohem Fisch gibt es beim Sushi manchmal auch krankmachende Parasiten dazu. Einem Südkoreaner wurde deswegen nun sogar der Unterarm abgetrennt.

Heute Redaktion
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Rund zwölf Stunden nachdem ein Mann aus Südkorea Sushi gegessen hatte, verschlechterte sich sein Zustand auf einmal.

Übel war ihm zwar nicht, aber plötzlich schwoll seine linke Hand stark an und fing an zu schmerzen. Kurz darauf bildeten sich auf dem gesamten Unterarm Blutergüsse und Blasen, von denen eine so groß wie ein Golfball wurde.

Bakterielle Infektion

Im Krankenhaus diagnostizierten die Ärzte eine beginnende nekrotisierende Fasziitis, ausgelöst durch das Bakterium Vibrio vulnificus (siehe Box). Dabei handelt es sich um eine sehr heftig verlaufende Infektionskrankheit der Unterhaut und Faszien. Sie frisst sie sich durch den Körper und lässt ihn nach und nach verfaulen.

Das Vibrio-vulnificus-Bakterium lebt im Brack- und Meerwasser. Es vermehrt sich bei Wassertemperaturen über 20 Grad und kann – einmal im Körper – schwere Wundinfektionen sowie Blutvergiftungen auslösen und zum Tod führen.

Schon ein Ameisenbiss reicht, damit das Bakterium vom Wasser in den Körper gelangen kann. Die zweite, häufigere Art einer Übertragung ist der Verzehr von rohen infizierten Meeresfrüchten wie zum Beispiel Austern – oder Sushi.

Radikaler Schritt bringt Erlösung

So fortgeschritten war die Infektion bei dem Südkoreaner allerdings noch nicht. Deshalb versuchten seine Ärzte der Infektion mittels Aufstechen der Blasen, Entfernung des infizierten Gewebes und Antibiotika Herr zu werden. Jedoch ohne Erfolg, sein Zustand verschlechterte sich weiter.

Als auch die intravenöse Gabe von Antibiotika nichts brachte, entschieden sich die Mediziner nach 25 Tagen zu einem radikalen Schritt: Sie amputierten den von der Infektion betroffenen Unterarm – eine, wie es im "New England Journal of Medicine" heißt, gute Entscheidung. Denn der Patient konnte bald darauf entlassen werden.

Dass es dem Südkoreaner derart schlecht ging, könnte laut den Medizinern daran liegen, dass er bereits 71 Jahre alt war und zahlreiche Vorerkrankungen hatte. So war er zum Zeitpunkt der Infektion bereits wegen Diabetes, Bluthochdruck und einer Nierenerkrankung in Behandlung. (fee)