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Vier Tote bei SUV-Crash, Unfall-Ursache unklar

Heute Redaktion
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Freitagabend raste ein Porsche Macan an einer Kreuzung in Berlin auf Fußgänger zu, fuhr vier Menschen - darunter ein Kleinkind - tot. Bremsspuren gab es keine. Die Polizei ermittelt.

Berlin steht nach dem schweren SUV-Crash noch immer unter Schock: Was zum Unfall führte – der Fahrer beschleunigte vor dem Crash – ist auch am Montag noch immer unklar. Vorsatz schließt die Polizei inzwischen aus. Der Fahrer selbst (42) liegt schwer verletzt in der Klinik, gegen ihn wird wegen fahrlässiger Tötung ermittelt, wie die deutsche "Bild"-Zeitung berichtet.

Porsche hob ab, flog zweieinhalb Meter durch die Luft

"Ich habe einen Wagen wahrgenommen, der mit hoher Geschwindigkeit auf die Kreuzung zufuhr", so ein Augenzeuge. Das Auto kam aus Richtung Nordbahnhof, war aber auf der Gegenfahrbahn unterwegs, soll den stehenden Verkehr an der Ampel sehr schnell überholt haben. Dann erfasste er eine Frau (64) und ihren Enkel (3) sowie zwei Männer (29,28). Alle vier Personen starben noch an der Unfallstelle. Bevor das Auto zum Stillstand kam hob es ab, flog zweieinhalb Meter durch die Luft.

Ein Video aus einer Dashcam eines Taxis zeigt, wie der zwei Tonnen schwere Wagen ungebremst auf die Fußgänger zurast.

Für mich sieht es nach einer medizinischen Ursache aus", sagt Unfall-Forscher Johannsen und bestätigt damit die These der Polizei. „Wir sprechen in der Forschung von einem 'plötzlichen, körperlichen Unvermögen' beim Fahrer. Der Wagen fährt schnurgerade, ohne dass der Fahrer noch was ändert. Das lässt eigentlich nur den Schluss zu, dass er nichts mehr ändern konnte."

Unfall löst Debatte um SUV in der Stadt aus

Nur wenige Stunden nach dem Drama postete die Deutsche Umwelthilfe (DUH) auf Twitter: "SUV#s haben in unseren Städten nichts zu suchen".

Und: Politiker wie der Berliner Stadtbaurat Schmidt (44) nutzten den Unfall für politische Forderungen: "Die SUV-Technik und Marketingstrategie ist mitschuldig an einer Autokultur des Ich, Ich, Ich", sagte Schmidt. "Lasst uns diese Wagen und viele mehr von öffentlichen Räumen entfernen".

Mahnwache am Ort des Unfalls

Am Samstagabend pilgerten 500 Menschen zur Kreuzung Invalidenstraße/Ackerstraße. Sie legten Blumen nieder und zündeten Kerzen an.