Wirtschaft

Swatch verklagt Tiffany auf über 3 Mrd. Euro

Heute Redaktion
14.09.2021, 03:38

2007 beschlossen der Traditions-Juwelier Tiffany und der Uhren-Riese Swatch, gemeinsame Sache zu machen. Das Ergebnis war "Tiffany Watch". Nachdem die "Ehe" nun in die Brüche ging, folgt eine Klagswelle.

2007 beschlossen der Traditions-Juwelier Tiffany und der Uhren-Riese Swatch, gemeinsame Sache zu machen. Das Ergebnis war "Tiffany Watch". Nachdem die "Ehe" nun in die Brüche ging, folgt eine Klagswelle.

Der Bieler Uhrenkonzern fordert 3,15 Mrd. Euro Schadenersatz von Tiffany, während das New Yorker Unternehmen mit einer Gegenklage fast 450 Mio. Euro.

Tiffany habe Entwicklung blockiert

Der Gegenforderung von Tiffany fehle "jegliche faktische und rechtliche Grundlage", teilte die Swatch Group am Montag mit. Der Swatch-Konzern seinerseits wirft dem US-Juwelier vor, die Entwicklung des Geschäfts mit Tiffany-Uhren systematisch blockiert und verzögert zu haben.

Der Streit der beiden Unternehmen geht auf einen Zusammenarbeitsvertrag aus dem Jahr 2007 zurück: Damals beschlossen Swatch und Tiffany, zusammen Uhren der Marke "Tiffany & Co" zu designen, herzustellen und zu verkaufen. Im Rahmen der Zusammenarbeit gründete die Swatch Group im Frühjahr 2008 die Tiffany Watch Co. Ltd.

"Historische Vereinbarung" hielt 13 Jahre

Swatch hatte damals die Ankündigung der Zusammenarbeit als "historische Vereinbarung" bezeichnet. Für den aktiven Wiedereinstieg von Tiffany in den Uhrenmarkt sei die Swatch Group die denkbar beste strategische Partnerin, hieß es. Die Geschäftsführung der Tiffany Watch übernahm damals die heutige Swatch-Group-Verwaltungsratspräsidentin Nayla Hayek.

Kritik an Vermarktung der Uhren

Misstöne zur Zusammenarbeit zwischen der Swatch Group und Tiffany wurden etwa anlässlich der letztjährigen Baselworld laut. An der Uhrenmesse kritisierte Nayla Hayek die Vermarktung der Luxusuhren, die im Rahmen der Kooperation hergestellt wurden.

Swatch investierte "Millionen"

Im Vertrauen auf die langfristigen Verpflichtungen der Tiffany & Co. habe die Swatch Group "Millionen" in die Entwicklung, den Vertrieb und den Verkauf der Uhren investiert, schreibt der Bieler Uhrenkonzern. Nachdem die Zusammenarbeit im vergangenen September wegen Vertragsbruches eingestellt worden war, machte Swatch Schadenersatz - unter anderem für den entgangenen Gewinn - geltend.

Die weltbekannte Juwelier-Kette Tiffany wurde 1837 in New York gegründet. Ihr Geschäft an der Fifth Avenue wurde im Film "Frühstück bei Tiffany" ("Breakfast at Tiffany's") mit Audrey Hepburn aus dem Jahre 1961 verewigt. Tiffany zählt 223 Geschäfte mit über 9.000 Angestellten in 22 Ländern

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