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Bis zu 335 Dollar für einen Blick aufs Feuerwerk

Heute Redaktion
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Das Neujahrsfeuerwerk von Sydney ist weltberühmt. Nun verlangt die Stadt Eintritt für die beliebtesten Aussichtsplätze. Sogar die Oberbürgermeisterin spricht von "Geldmacherei".

Wenn sich das Silvester-Feuerwerk am Nachthimmel von Sydney im Wasser des Hafens spiegelt, ist das ein atemberaubender Anblick. Einer, den sich viele Bürger und Besucher der australischem Metropole nicht entgehen lassen wollen. Entsprechend groß ist der Run auf die besten Plätze.

Doch dieses Jahr ist erstmals nicht mehr nur die Schnelligkeit oder Ausdauer beim Belegen der Aussichtsplätze ausschlaggebend, sondern auch das Geld. Denn von den insgesamt 51 offiziellen Events rund um den Hafen wird beim Wechsel ins 2019 bei 19 Eintritt verlangt.

Kommerzialisierte Anlässe

Das missfällt der amtierenden Oberbürgermeisterin Clover Moore, wie der britische Guardian schreibt: "Ich finde es ehrlich gesagt skandalös, dass man hier Geld verdienen will an einer Sache, die dazu gedacht ist, die Gemeinschaft zusammenzuführen." Es gehe bei diesem Fest in ihren Augen doch um Harmonie und darum, die Schönheit der Stadt zu feiern.

Natürlich liege es im Naturell des Menschen, solche Anlässe zu kommerzialisieren und aus ihnen Gewinn zu schlagen. Doch befänden sich sämtliche Orte, für die nun ein Ticket gekauft werden müsse, nicht auf Privatgrund, sondern im Besitz von staatlichen Organisationen.

Und diese, so Clover, sollten an einem Fest wie diesem, das seit jeher ganz bewusst kostenlos sei für die Besucher, keinen Profit schlagen dürfen. Betroffen seien beliebte Orte wie das Hickson Road Reserve und Pirrama Park Wharf. Bis zu 335 kanadische Dollar muss man da für den Einlass bezahlen – Getränke exklusive.

"Sogar der Spaß wird privatisiert"

Rückendeckung bekommt die 73-jährige Politikerin von ihrer Stellvertreterin Linda Scott. Diese stört sich zudem daran, dass die Regierung für den Silvester auf allen Aussichtspunkten – auch auf den kostenlosen – ein Verbot für mitgebrachten Alkohol verhängt hat. "Sydney ist eine grandiose und weltoffene Metropole und sollte öffentliche Plätze haben, auf denen man uneingeschränkt ein Feuerwerk genießen und etwas Trinken darf."

Damit Sydney eine Stadt der Gleichberechtigung sei, sei es entscheidend, so Scott, dass es nicht einigen wenigen vorbehalten bleibt, einen lustigen Silvester-Abend zu verbringen. Unter der amtierenden Liberalen Regierung werde "leider sogar der Spaß privatisiert".

Familienfreundliches Silvester

Umweltministerin Gabrielle Upton reagierte umgehend auf die Vorwürfe: Es gebe noch immer genügend Plätze, bei denen kein Eintritt erhoben werde. Mit dem Verbot von mitgebrachtem Alkohol wolle man das Silvester-Feuerwerk "familienfreundlicher" gestalten.

Die Kosten für das Feuerwerk von Sydney belaufen sich auf 5,78 Millionen Kanadische Dollar.

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