Österreich

Flüchtling (26) soll ein IS-Killer gewesen sein

Ein 26-Jähriger soll IS-Krieger in Syrien gewesen sein. Als gegen ihn ermittelt wurde, tauchte er unter. Nun stand er wegen Mordversuchs vor Gericht. 

Christian Tomsits
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Als Asylwerber kam Khalid A. (26) im Jahr 2020 nach Österreich, bekam in einer Unterkunft in Güssing (Bgld.) Herberge. Doch ein dunkles Geheimnis aus dem Heimatland holte den Syrer in seiner neuen Wahlheimat schon nach kurzer Zeit ein. 2015 soll sich der damals 20-Jährige im Syrienkrieg dem Islamischen Staat angeschlossen und dort gemeinsam mit den gefürchteten Terroristen auf syrische Soldaten gefeuert haben.

Foto auf Facebook mit Leiche

Das Foto von Facebook führte zur Festnahme.
Das Foto von Facebook führte zur Festnahme.
zVg

Es gibt ein Foto des Flüchtlings mit einem Gewehr in der Hand und einem Fuß auf dem Körper eines getöteten syrischen Soldaten. Dazu der Tauhīd-Finger nach oben gestreckt, ein Symbol der islamischen Gotteskrieger. In den Kommentaren feierten ihn Freunde dafür. "Gern geschehen", soll er darunter gepostet haben. Sein Anwalt Franz Pechmann bestritt den angeklagten Mordversuch seines Mandanten vehement. "Ich habe niemanden getötet", behauptete der Syrer auch im Vorfeld der Verhandlung und im Gerichtssaal.

Handyauswertung überführte Verdächtigen

Überführt wurde der Mann übrigens durch Handyauswertungen und besagte Facebook-Fotos auf unterschiedlichen Profilen. Die problematischen Passagen in seinem Leben könnten der Grund gewesen sein, warum der Flüchtling gefälschte griechische Papiere bei sich hatte, mit denen er sich nach seinem negativen Asylbescheid in Richtung Deutschland absetzte.

Dort klickten nach internationalem Haftbefehl für ihn die Handschellen. Das Foto am Ausweis soll eindeutig manipuliert worden sein – die offensichtliche Fälschung bestritt der Mann auch vor Gericht nicht. Der Prozess vor Geschworenen dauerte am Mittwoch bis nachmittags. 

Urteil: Zwei Jahre Haft (nicht rechtskräftig)

Beim Prozess erzählte der Angeklagte, wie sein Vater und sein Schwager im Krieg getötet wurden und dass er sich mit dem  Foto vor einem toten syrischen Soldaten nur wichtig machen wollte. Der 26-Jährige fasste zwei Jahren Gefängnis aus (nicht rechtskräftig). Er soll sich den Terroristen angeschlossen haben. Doch vom Vorwurf des versuchten Mordes wurde der Mann freigesprochen.

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