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Wer steckt hinter dem Luftschlag gegen Assad?

Heute Redaktion
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Eine Attacke auf einen syrischen Militärflughafen hat mindestens 14 Todesopfer gefordert. Frankreich und USA dementieren, hinter dem Angriff zu stecken.

Beim Angriff auf einen syrischen Militärflughafen sind nach Angaben von Aktivisten mindestens 14 Menschen getötet worden. Unter den Toten seien auch iranische Kämpfer, erklärte die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte am Montag.

Zuvor hatten syrische Staatsmedien berichtet, mehrere Geschosse hätten in der Nacht auf Montag den Flughafen Taifur im Zentrum des Landes getroffen. Dabei habe es Tote und Verletzte gegeben.

Russland und Syrien haben Israel für den Angriff auf einen syrischen Militärflughafen verantwortlich gemacht. Zwei F-15-Kampfjets der israelischen Armee hätten den Stützpunkt in der Nacht mit acht Raketen attackiert, erklärte das russische Verteidigungsministerium am Montag nach Angaben russischer Nachrichtenagenturen. Die Raketen seien vom libanesischen Luftraum aus abgefeuert worden. Die israelischen Kampfjets seien nicht in den syrischen Luftraum eingedrungen.

Auch die syrische Armee machte Israel für den Angriff auf den Militärflughafen in der Provinz Homs verantwortlich, bei dem nach Angaben von Aktivisten 14 Menschen getötet wurden. Die staatliche syrische Nachrichtenagentur Sana sprach unter Berufung auf einen Militärvertreter von einem "israelischen Angriff". Die israelische Armee hatte zuvor jeglichen Kommentar zu der Attacke verweigert.

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Putin macht Israel verantwortlich.

USA und Frankreich dementieren

Syrische Staatsmedien berichteten zunächst, für den Angriff seien womöglich die USA verantwortlich. Später wurde nicht mehr auf die USA Bezug genommen. Das US-Verteidigungsministerium erklärte, "derzeit keine Luftangriffe in Syrien" auszuführen.

Nach den USA hat auch Frankreich erklärt, nicht für den Angriff auf einen syrischen Militärflughafen verantwortlich zu sein. "Wir waren es nicht", sagte der Sprecher des französischen Generalstabs, Patrik Steiger, am Montag der Nachrichtenagentur AFP in Paris.

UNO befasst sich mit Giftgasangriff

Nach Angaben der oppositionsnahen Beobachtungsstelle sind auf dem Flughafen Taifur - auch als T-4 bekannt - russische und iranische Einheiten sowie Kämpfer der schiitischen Hisbollah-Miliz stationiert. Sie alle sind mit Syriens Machthaber Bashar al-Assad verbündet.

Der Raketenangriff folgt auf Berichte über einen mutmaßlichen Giftgasanschlag der syrischen Armee auf die Stadt Duma in der Rebellenhochburg Ost-Ghuta, bei dem am Samstag mehr als 150 Menschen getötet und mehr als 1000 verletzt worden sein sollen - "heute.at" berichtete hier.

Mit dem mutmaßlichen Chemiewaffenangriff befasst sich der UNO-Sicherheitsrat am Montag. Die USA beantragten eine Dringlichkeitssitzung mit acht weiteren Staaten, darunter auch die ständigen Ratsmitglieder Frankreich und Großbritannien. Auf Antrag Russlands soll es noch ein separates zweites Treffen geben.

(red)