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Syriens Parkour-Kids turnen durch Ruinen

Bei der Trendsportart Parkour turnt man über Gebäude. Eine Gruppe Jugendlicher hat den Sport auch in Syrien für sich entdeckt.

Heute Redaktion
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Parkour stammt aus Frankreich und entwickelte sich im Betondschungel der Vorstädte. Anmutig springen, rennen und klettern die Sportler dabei durch die Stadt und überwinden scheinbar spielend einfach Mauern, Dächer und Abgründe.

Der Sport hat nun auch eine kleine Anhängerschaft im vom Bürgerkrieg zerrütteten Syrien gefunden. In der von Rebellen gehaltenen Stadt Inkhil, westlich von Deraa, hat der 19-jährige Ibrahim al-Kadiri eine etwa 15-köpfige Gruppe von Jugendliche um sich geschart.

"Ich fühle mich frei"

"Wenn ich von einem großen Gebäude springe, fühle ich mich frei", erzählt Muhannad al-Kadiri einem Reporter der Nachrichtenagentur Reuters. Ihre Touren durch die zerschossenen Ruinen absolvieren die Burschen meist an Schultagen und während Kampfpausen.

Das Herumspringen und Klettern in kaputten und zum Teil einsturzgefährdeten Gebäuden ist allerdings besonders gefährlich. Verletzungen blieben bei den jungen Männern auch nicht aus.

Doch das Gefühl der Freiheit ist es den Burschen wert. "Parkour reißt uns heraus aus der Kriegsstimmung und hilft uns dabei, unsere Schmerzen und unsere Trauer zu vergessen. Ich fühle mich mythisch", sagt Kadiri.

(hos)